Anschlag in Kabul

Explosion nahe deutscher Botschaft: Über 80 Tote

Ausland
31.05.2017 12:20

Bei der Explosion einer Autobombe im Diplomatenviertel der aghanischen Hauptstadt Kabul sind Mittwochfrüh nahe der deutschen Botschaft mindestens 80 Menschen getötet worden. Über 300 Menschen seien teils schwer verletzt worden, sagte Regierungssprecher Sedik Seddiki. Zu der Attacke bekannte sich zunächst niemand.

Die Autobombe, die in einem Lkw versteckt war, explodierte im morgendlichen Stoßverkehr beim Sanbak-Platz, einem großen Verkehrskreisel in der Nähe zahlreicher Ministerien, Botschaften und des Präsidentenpalastes.

Straße von Dutzenden Autos blockiert
Zum Zeitpunkt der Detonation um etwa 8.30 Uhr Ortszeit waren Tausende Menschen gerade auf dem Weg zur Arbeit. Zeugen berichteten, Dutzende Autos hätten die Straße blockiert. Eine riesige Rauchwolke stand über der Gegend. Auf der Straße lagen Leichen und blutende Überlebende. Die Explosion im Stadtzentrum war so heftig, dass noch in Hunderten Metern Entfernung Türen und Fenster von Häusern beschädigt wurden.

Explosion ereignete sich nahe deutscher Botschaft
Der Anschlag habe sich im Diplomatenviertel etwa 300 Meter vom befestigten Zugang zur deutschen Botschaft entfernt ereignet, sagte ein Polizeisprecher. In dem schwer gesicherten Viertel haben auch viele andere Botschaften ihre Büros. In der Nähe liegen zudem das NATO-Hauptquartier, der Präsidentenpalast und afghanische Ministerien. Mehrere Gebäude (Bilder unten) wurden beschädigt, darunter auch die deutsche und die französische Botschaft.

Bei dem Anschlag wurde ein afghanischer Wachmann der deutschen Botschaft getötet. Wie der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel am Mittwoch in Berlin mitteilte, erlitten zudem mehrere Bedienstete der Botschaft Verletzungen. Mittlerweile befänden sich aber alle Mitarbeiter in Sicherheit. Auch ein afghanischer Fahrer des britischen Senders BBC wurde bei der Explosion getötet, darüber hinaus seien vier BBC-Journalisten verletzt worden, teilte der Sender in London mit.

Kabul immer wieder Ziel von schweren Anschlägen
Ende April hatten die radikalislamischen Taliban ihre jährliche "Frühjahrsoffensive" gestartet und ihre Angriffe verschärft. Zuletzt hat auch die Extremistenmiliz Islamischer Staat vermehrt Anschläge in Afghanistan verübt. Vor allem Kabul ist immer wieder Ziel von schweren Anschlägen. Erst Anfang Mai wurden bei einem Sprengstoffanschlag auf ausländische Soldaten acht Menschen getötet, im März hatten Angreifer ein Militärkrankenhaus in Kabul gestürmt und 38 Menschen getötet. Mehr als 70 weitere Patienten, Ärzte und Pfleger wurden bei dem Angriff auf Afghanistans größtes Militärhospital verletzt.

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