OÖ Inoffiziell:

Geht LH-Vize Strugl doch als Minister nach Wien?

Oberösterreich
30.05.2017 15:56

"Meine Werkstatt hier ist voll mit Arbeit. Ich gehe davon aus, dass ich in Oberösterreich bleibe", hat LH-Vize Michael Strugl (ÖVP) kürzlich in Linz dargelegt, wobei seine Formulierung doch einiges an Spielraum offen lässt. Dann war Strugl vor einer Woche beim "Krone"-Sommerfest in Wien, traf dort auf seinen neuen Bundesparteiobmann Sebastian Kurz - und seither ist (möglicherweise) alles wieder ganz offen.

Wir gestehen, das mit dem "ganz offen" war jetzt eine bloße Vermutung. Allerdings wird Strugl aufgrund seines starken Gestaltungswillens ein gewisser Drang nach Wien, in die nächste Bundesregierung, nachgesagt. Und seinem hiesigen Chef Thomas Stelzer, so die nächste, durchaus wohlzubegründende Vermutung, könnte es schon recht sein, seinen stärksten Konkurrenten im Alphalöwenkäfig dorthin "loszuwerden".

Zu sehr erinnert die Konstellation Stelzer-Strugl an die einstige Landhaus-Rivalität zwischen Josef Pühringer und Christoph Leitl in den Jahren 1995 bis 2000. Auch wenn diese durchaus fruchtbringend für Oberösterreich war.

Ungleicher finanzpolitischer "Paarlauf"
Was noch dazukommt: So ganz funktioniert der finanzpolitische "Paarlauf" zwischen Finanzreferent Stelzer und Co-Finanzreferent Strugl (noch) nicht. Das konnte man bei der Pressekonferenz über die neue "Schuldenbremse" miterleben, als es um die Frage ging, nicht nur Ausgaben zu kürzen, sondern dem Land auch zusätzliche Einnahmen zu verschaffen.
Dazu sagte "Good Cop" Stelzer, so eine politische Diskussion sei "nicht mein vordringlichstes Ziel, weil ich glaube, dass wir bei so einem Riesenbudget zuerst auf der Ausgabenseite durchaus Möglichkeiten haben, uns entsprechend zu bewegen." Während "Bad Cop" Strugl das so beantwortete: "Dass man sich sozusagen ein Körberlgeld holt, ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber natürlich werden wir auch darüber nachdenken müssen, ob es gewisse Möglichkeiten auch auf der Landesebene dazu gibt." Ganz passt das nicht zusammen.
Das Wirtschaftsministerium dürfte aber durch Harald Mahrer längerfristig blockiert sein. Als strenger Finanzminister wäre Strugl aber wahrscheinlich auch gut geeignet.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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