Ergebnis liegt vor

Flucht aus Gericht: “Die Beamten sind unschuldig”

Tirol
29.05.2017 15:39

Die spektakuläre Flucht des Häftlings Danijel L. (26) aus dem Innsbrucker Landesgericht sorgte - wie berichtet - vor zehn Tagen für Aufsehen. Mehrere Ermittler des Justizministeriums untersuchten den Vorfall, nun liegen die Ergebnisse vor. Demnach trifft die drei Justizwache-Beamten keine Schuld.

Direkt nach der Urteilsverkündung nützte Danijel L. (26) eine kurze Unaufmerksamkeit der Justizwache-Beamten, sprang aus dem Fenster des Gerichtssaals, landete im Blumenbeet und lief davon. Nach knapp 40 Minuten wurde er in der Altstadt gefasst.

"Eine Person stand den Beamten im Weg"

Ermittler des Justizministeriums reisten von Wien nach Innsbruck, um die drei Beamten zu befragen. "Es stellte sich heraus, dass den Beamten eine Person im Weg stand und es sich deshalb zeitlich nicht ausgegangen ist, den Insassen noch vor dem Sprung zu fassen", sagt General Josef Schmoll.

Häftling hatte bei Landung Glück

Und auch der Gebrauch einer Schusswaffe sei in dieser Situation wegen Gefährdung anderer Personen nicht möglich gewesen. "Die Beamten haben richtig gehandelt, deshalb ist ein Verschulden auszuschließen", ergänzt er. Es sei reines Glück gewesen, dass der Häftling heil am Boden ankam. "Die Distanz vom Fensterbrett zur Straße beträgt 4,40 Meter. Wäre er lediglich zehn Zentimeter weiter rechts oder links gelandet, hätte er sich die Fersenbeine gebrochen", klärt der General auf.

"Punkte im Strafvollzugsgesetz werden adaptiert"

Welche Lehren hat man nun aus diesem Vorfall gezogen? "In Bezug auf die Wahl des Gerichtssaales wird es eine andere Vorgehensweise geben. Zudem werden einige Punkte im Strafvollzugsgesetz adaptiert", schildert Schmoll. Handschellen im Gerichtssaal seien hingegen bereits erlaubt. "Und zwar kann die Justizanstalt vor jeder Verhandlung den Richter um Erlaubnis bitten", klärt Schmoll auf.

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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