527. Pflichtspiel

Hofmann: “Rapid war meine erste große Liebe”

Sport
28.05.2017 07:12

Mit seinem 527. Pflichtspiel für Rapid stellt Steffen Hofmann die Bestmarke von Peter Schöttel am Sonntag ein. Die "Krone" stellt den Menschen hinter dem grün-weißen "Fußballgott" vor. Oben im Video sehen Sie Rapids 3:1-Sieg gegen Mattersburg!

"Sag, Steffen, du bist ja das ur Zniachtl." Als Hofmann das 2004 bei einer Mitgliederversammlung zu hören bekam, verstand er nur Bahnhof. "Ich musste meine Frau fragen, dann hab ich erst gemerkt, dass das gar nicht so nett war", lacht Hofmann. Aber die Zeiten sind vorbei. Sackerl statt Tüte, Topfen statt Quark - er versteht alles. Aus dem Deutschen ist ein Wiener geworden. Und aus dem 36-Jährigen ein Kult-Rapidler. SHFG ist das CR7 Hütteldorfs: Steffen Hofmann Fußball-Gott. Auch für den ehemaligen Ministranten aus Kirchheim die höchste aller Fan-Ehren.

Schöttels Bestmarke
Am Sonntag werden ihn wieder über 20.000 Anhänger huldigen. Wenn er Rapid gegen St. Pölten zum 422. Mal als Kapitän anführt. Mit seinem 527. Pflichtspiel für Grün-Weiß stellt er Peter Schöttels Bestmarke ein. "Das zeigt nur, dass ich alt bin", grinst Rapids Nummer 11. Natürlich freudig stolz. Aber demütig, (zu) bescheiden.

Ich bin, so glaube ich, ganz gut erzogen, eher schüchtern, lasse nur auf dem Platz die Emotionen raus", hat sich Hofmann in den letzten 15 Jahren nicht verändert. Als ihn Lothar Matthäus, seine beste Tat, nach Hütteldorf lotste. "Rapid war meine erste große Liebe. Der Klub ist so wie ich: bodenständig, ohne Allüren, immer alles geben, niemals aufgeben. Wir passen einfach zusammen."

Mit der U-Bahn zum Training
Zumal er Wien liebt. Die "Krone" begleitete ihn bei einem Stadtbummel. Hofburg, Graben, Rathaus - da schaltet er ab. Okay, ein Selfie hier, Autogramme da, manchmal wird er auch einfach nur  mit einem euphorischen "Fußballgott" gegrüßt. "Das gehört dazu, ist doch nett", lächelt Steffen. Zum Training geht’s meist mit der U-Bahn. "Ich habe eine Jahreskarte, mir noch nie ein Auto gekauft." Rapids "Dienstwagen" reicht.

Seine Frau Barbara fährt einen koda Fabia. Der ist zwölf Jahre alt. Egal, Hofmann braucht keine teuren Statussymbole. Sein Leben ist - neben Rapid - die Familie. Die Töchter Sophie-Marie (12) und Emily (9) lieben die Musik. Chor, Musicals - daher ist er jetzt Stammgast in der Volksoper. Auch mit dem Ballett hat er sich angefreundet. Und mit Sohn Moritz (5) macht der stolze Vollblut-Papa den Spielplatz in Mariahilf unsicher. In dem Bezirk ist er verwurzelt. Da hat er seine Stammlokale, kann er sich - etwa im Gartencafé -  zurückziehen. Manchmal lenkt er sich auch mit Golf ab: "Handicap 30 - da bin ich richtig schlecht." Ob er noch ein weiteres Jahr Fußball spielt, lässt er sich nach wie vor offen.

Rapid, seiner ersten großen Liebe, bleibt er ohnehin erhalten. Da ist er einer der Größten der Historie. Obwohl er als "Zniachtl" kam.

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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