Menschen in Salzburg

Vegan spielt eine Rolle

Salzburg
19.05.2017 16:19

Ein Feriendorf in Mariapfarr betreibt Werner Schwaighofer. Und er macht sich Gedanken über gesunde, glutenfreie Kost.

"Ich kann nicht ruhig sitzen", sagt Werner Schwaighofer über sich selbst: "Ständig bin ich auf der Suche nach Neuem." 2008 hatte der gelernte Maschinenschlosser-Meister, der auch am neuen Makartsteg in der Stadt Salzburg mitgebaut hat, einen schweren Unfall: "Dabei wurde mein Unterschenkel zertrümmert, die Karriere als Schlosser war damit zu Ende."

Es ist die Zeit, von der er rückblickend sagt: "Ich hing ziemlich in den Seilen, hatte viel Gelegenheit zum Nachdenken." Weil seine Frau Elisabeth im Ortsteil Pichl einen renovierungsbedürftigen Bauernhof, das Mitterlehengut, besitzt, entsteht damals der Plan: Wir bauen ein Feriendorf! Von Anfang an gedacht für Familien, die hier im Lungau einen nachhaltigen Urlaub verbringen wollen: "Wir haben hier die meisten Sonnentage Österreichs und bei uns ist es trotzdem nicht so heiß, dass man im Sommer ins Schwitzen kommt. So kann man wandern, viel unternehmen und die Natur genießen."

Fünf Häuser, von Werner Schwaighofer selbst entworfen und möbliert, umfasst die Ferienanlage bereits, Schwester Rosmarie kocht regionale Kost im Restaurant. "Eines Tages hatten wir Gäste mit einem Kind, das an Zöliakie leidet. Einer Darmerkrankung, die durch Gluten ausgelöst wird." Und die Eltern haben geklagt: Es gibt so wenig, was unser Kind essen kann, vor allem in den Restaurants

"Das", so sagt Werner Schwaighofer "war der Anstoß, dass ich mir gedacht habe: Da mach ich etwas, das kann doch nicht so schwer sein." Getreu dem Motto des berühmten Sebastian Kneipp: "Der Weg zur Gesundheit führt über die Küche."

Und, wie es eben im Lungau so üblich ist, hat er zuerst an die Eachtling gedacht, auf die der ganze Lungau zu recht stolz ist: "Ziel war es ein Fertigprodukt zu kreieren, das vegan und glutenfrei sowie leicht zuzubereiten ist." Und so enstand die "Eachtling-Wurst", so genannt, weil sie von der Verpackung her einer Wurst ähnelt: "Das aber haben wir schnell wieder verworfen, weil unser Produkt ja vegan, glutenfrei und ohne Fleisch ist." Nach zweieinhalb Jahren Entwicklung war die "Rösti-Rolle" fertig, auf Basis von Erdäpfel, mit Karotten, Kurkuma oder mit Sellerie, Tomaten und Kräutern." Mit der Waldviertler Firma "AgroFresh" fand er einen Produzenten, der an ihn glaubte und 500.000 Euro in eine Abfüllanlage investierte, seit Anfang Mai ist die "Rösti-Rolle" in einer bekannten Supermarkt-Kette österreichweit zu haben. Geeignet als Beilage oder Hauptspeise. Und sicher nicht die letzte Erfindung des Lungauers.

Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele