Lunacek und Felipe

Die neue grüne Doppelspitze im krone.at-Porträt

Österreich
19.05.2017 16:50

Die Grünen haben eine neue Doppelspitze: Mit Ingrid Felipe und Ulrike Lunacek schickt die Partei zwei Damen ins Rennen um die vorgezogene Nationalratswahl, die beide für die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen bekannt sind. Ein krone.at-Doppelporträt der Nachfolgerinnen von Eva Glawischnig.

Ingrid Felipe wurde am 22. August 1978 in Hall in Tirol geboren. Sie lebt in Rum (Innsbruck Land) und ist alleinerziehende Mutter des 14-jährigen Tristan. Die Ehe mit dem Vater wurde geschieden.

Nach der Handelsakademie in Innsbruck schloss sie 2003 ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre ab. Schon im Kindergarten konnte sie erste politische Erfolge feiern: Sie erreichte gemeinsam mit ihrer Schwester, dass auch Mädchen in ihrem Heimatort ministrieren durften.

Vom Sport über Gastronomie in die Politik
Ihre berufliche Karriere begann im Bereich Sport. Während ihres Studiums war sie Assistentin im Sportmanagement und war für PR und Pressearbeit im Snowboardsport sowie beim Kunstbahnrodel-Nationalteam verantwortlich. Parallel dazu war sie im Projektmanagement bei diversen Veranstaltungen des Tiroler Handballverbandes tätig. Danach wechselte von 2002 bis 2006 in die Gastronomie und war als Assistentin der Geschäftsleitung hauptsächlich für Personalführung und Controlling zuständig. Auch als Büromanagerin in einem Architekturbüro war sie beschäftigt.

Von der Schulsprecherin zur Bundessprecherin der Grünen
Felipes politische Laufbahn begann in der Handelsakademie als Schulsprecherin und in der Landesschülervertretung für berufsbildende höhere Schulen. Nach ihrem Studium war sie von 2005 bis 2010 Finanzreferentin der Grünen Alternative Tirol, von 2008 bis 2010 hatte sie verschiedene Funktionen wie Ersatz-Landtagsabgeordnete, Landessprecherin und Gemeinderätin in Rum inne. Seit 2012 ist sie Landtagsabgeordnete, seit 2013 zudem Landesrätin für die Ressorts Umwelt, Abfall und Verkehr und zweite Landeshauptmannstellvertreterin in Tirol. 2016 folgte sie Maria Vassilakou als stellvertretende grüne Bundessprecherin nach.

Als sie im heurigen März von den Jungen Grünen als Nachfolgerin für Eva Glawischnig vorgeschlagen wurde, winkte sie in der "ZiB 2" mit den Worten ab: "Selbstverständlich bleibt Eva Glawischnig Parteichefin."

Lunacek: Vom Kampf um Homosexuellenrechte ins EU-Parlament
Die neue grüne Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl, Ulrike Lunacek, wurde am 26. Mai 1957 in Krems geboren. Lunacek war die erste Spitzenpolitikerin, die sich als lesbisch outete. Sie lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten mit ihrer Lebensgefährtin zusammen.

Lunacek besuchte das Gymnasium in der Sperlgasse in Wien. Schon dort sammelte sie internationale Erfahrung als Austauschschülerin an einer Highschool in den USA. Ein Dolmetschstudium für Englisch und Spanisch an der Universität Innsbruck schloss sie 1983 ab. Während ihres Studiums half sie beim Aufbau des Frauenhauses in Innsbruck und arbeitete dort auch als Sozialarbeiterin. Nach ihrem Studium war sie als Deutschlehrerin für Flüchtlinge, Dolmetscherin, Journalistin, Referentin und als NGO-Delegierte tätig.

Die politische Bühne betrat Lunacek erstmals mit der Moderation des "Appells an die Vernunft" vom Österreichischen Lesben- und Schwulenforum im Jahr 1995. In ihrer Zeit als Nationalratsabgeordnete von 1999 bis 2009 war sie gleichzeitig im grünen Klub Sprecherin für Außen- und Entwicklungspolitik und Sprecherin für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen.

Erfolge als EU-Politikerin
2009 wechselte sie in die EU-Politik, ist seither Abgeordnete im Europäischen Parlament und konnte einige Erfolge verzeichnen: Als erste Österreicherin durfte sie die EU-Wahlbeobachtung in Honduras leiten. Im Februar 2013 wurde Lunacek zur Vizepräsidentin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament gewählt. 2014 wurde sie zu einer der Vizepräsidentinnen des Europäischen Parlaments gewählt.

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