Pilotprojekt startet

800 Jobs auf Zeit für ältere Langzeitarbeitslose

Tirol
18.05.2017 18:22

Trotz bevorstehender Scheidung hat die Bundesregierung am Mittwoch die Weichen für ein Projekt gestellt, das allein in Tirol 800 Jobs für ältere Langzeitarbeitslose schaffen soll. Dafür werden zwei Jahre Arbeitsplätze in Gemeinden und gemeindenahen Betrieben gefördert. Am 1. Juli startet im Raum Innsbruck das Pilotprojekt.

Gemeinsam mit Tirols AMS-Chef Anton Kern und Gemeindeverbands-Präsident Ernst Schöpf stellte Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) am Donnerstag die Eckdaten vor. Unter dem Titel "Aktion 20.000" sollen österreichweit 20.000 Jobs für Arbeitslose über 50 geschaffen werden. In Tirol liegt das Ziel bei 800 neuen Stellen in Gemeinden und gemeindenahen Betrieben. "Wir haben mit der ÖVP den Antrag in den Nationalrat eingebracht", gibt sich Stöger überzeugt, dass die "Aktion 20.000" umgesetzt wird. Bis zu 100 Prozent der Arbeitsplatz-Kosten werden übernommen, im Durchschnitt 27.000 Euro pro Jahr.

Schwer vermittelbar

In Tirol sind derzeit mehr als 1900 Frauen und Männer über 50 schon länger als ein Jahr arbeitslos. Das sind fast fünf Mal so viele wie 2010. Diese Personen gelten als besonders schwer vermittelbar, wie AMS-Chef Anton Kern bestätigt: "Wir erhoffen uns durch die neue Aktion wichtige Impulse, damit ältere Arbeitssuchende wieder Fuß fassen können. Schon jetzt haben wir zahlreiche Anfragen von Gemeinden und gemeinnützigen Vereinen."

Start mit 66 Gemeinden

Am 1. Juli startet in Innsbruck und Innsbruck Land die Pilotphase mit 66 Gemeinden. Ab 2018 sollen dann in ganz Tirol gemeindenahe Institutionen beim AMS Arbeitskräfte anfordern können. Für welche Aufgaben, erklärt Ernst Schöpf: "Wir denken an Verwaltungsaufgaben in Schulen, an Jobs in Pflegeheimen oder Aufgaben, für die wir in der Gemeinde keine Ressourcen haben."

Auf zwei Jahre begrenzt

Auf zwei Jahre ist die Förderung begrenzt. Schöpf fürchtet, dass die Gemeinden nach dieser Zeit in Zugzwang geraten, die Menschen weiter zu beschäftigen. "Das werden wir nicht schaffen", meint er. Doch ebenso wie Kern und Stöger ist er zuversichtlich, dass durch die Aktion auch Langzeit-Jobs entstehen werden.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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