Viele tote Fische

Der Fischotter zeigt Züchter die lange Nase

Steiermark
17.05.2017 16:29

Sie können jede Nacht zuschlagen - und wenn, dann sorgen sie für regelrechte Massaker: Bereits mehrmals in den vergangenen Wochen haben sich Fischotter in den Teichen von Franz Schönwetter aus Breitenfeld (Gemeinde Schwarzautal) bedient und großen Schaden angerichtet. Der Südsteirer ist frustriert: "So schlimm war es noch nie."

Es mag Zufall sein, es kann aber auch sein, dass die Fischotter sehr gefinkelt sind. "Ich wollte einmal eine Nacht auf der Lauer sein. Um 1 Uhr wurde es mir zu kalt und ich bin heim. In der Früh sind dann die toten Fische gelegen…", erzählt Schönwetter. Der 70-jährige ehemalige Polier aus Breitenfeld ist seit dem 15. Lebensjahr in der Fischzucht tätig, steckt viel Arbeitszeit und Geld in dieses Hobby ("meine halbe Pension geht drauf") - nun zweifelt er, ob er sich das weiter antun soll.

Vier Teiche hat Schönwetter nahe seines Hauses gekauft und gepachtet. In der jüngsten Zeit fand er die Kadaver von etwa 80 Karpfen, zuletzt eine größere Menge Dienstagfrüh. Anderen in der Region geht es ähnlich: "Ein Nachbar hat einen Teich mit 100 Karpfen angelegt. Heuer fischte er ab, sechs waren noch drinnen." Die Bilanz eines anderen Bekannten: Von 220 ausgesetzten Forellen blieben nur vier…

Lob für den "Polizisten" Reiher
Gegen den Fischotter sind die Züchter machtlos. Ein Abschuss ist streng verboten - und ein sensibles, emotional besetztes Thema. Als in Niederösterreich heuer Ausnahmen erlaubt wurden, war die Aufregung groß.

Vielfach wird den Züchtern geraten, ihre Teiche mit Zäunen zu schützen. "Ich kenn’ Beispiele, da gräbt sich der Otter einfach unten durch", meint Schönwetter, der keinesfalls gegen alle Feinde der Fische wettert: "Der Reiher zum Beispiel ist harmlos, der nimmt ein paar kleine Fische und ist sonst der ,Polizist‘ am Teich…"

Jakob Traby, Kronen Zeitung

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