Häufige Irrtümer

Die größten Zahn-Mythen

Gesund
21.05.2017 06:00

Karies ist nicht nur vererbt und Milchzähne müssen genauso sorgfältig gepflegt werden wie die "Bleibenden". Gleich nach dem Essen zu putzen kann den Zahnschmelz angreifen, vor allem wenn man stark säurehaltige Lebensmittel isst.

"Schlechte Zähne allein auf eine erbliche Komponente zurückzuführen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Karies etwa stellt eine Infektionskrankheit dar, die sich von Mensch zu Mensch überträgt", betont Dr. Michael Müller, Zahnmediziner aus Wien. Zwar kann die Anfälligkeit für Karies genetisch bedingt sein, mit einer guten Mundhygiene lässt sich die Krankheit aber dennoch verhindern. So sollte idealerweise schon bei den Kleinsten auf tägliche Reinigung der Zähne mit extraweichen Bürsten geachtet werden. Apropos: Wer glaubt, Milchzähne bedürfen weniger Pflege, irrt: "Auch wenn die Milchzähne ausfallen, ist die richtige Pflege für die Allgemeingesundheit des Kindes wichtig. Außerdem wirken sich Karies und schlechte Pflege negativ auf die Entwicklung des Kiefers und die bleibenden Zähne aus", bestätigt Dr. Michael Müller. Und hier noch ein paar weitere Mythen:

  • „Viel hilft viel!“ - Die Zähne sollten immer mit möglichst viel Druck „geschrubbt“ werden, um alle Beläge und Verschmutzungen zu beseitigen.
    Falsch! Zu festes Putzen ist sogar von Nachteil, da es sowohl den Zahnschmelz als auch das Zahnfleisch verletzt.
  • Die Zähne kreisend putzen.
    Falsch! Zumindest bei Jugendlichen und Erwachsenen ist mittlerweile die sogenannte Bass-Technik eine Zahnputzmethode, die sich bewährt hat. Sie funktioniert wie folgt: Die Bürste wird schräg an Zahnfleisch und Zähne angelegt (circa 45 Grad), dann mit kleinen Hin- und Herbewegungen von rot (Zahnfleisch) nach weiß (Zahn) gewischt. Auf diese Weise werden Beläge schonend entfernt.
  • Je härter die Borsten, desto besser.
    Falsch! Für harte Borsten ist der Zahnschmelz viel zu empfindlich. Mittelharte Bürsten eignen sich daher am besten. Im Idealfall ist ein kleiner Bürstenkopf zu benutzen, damit auch die hintersten Backenzähne gut erreicht werden.
  • Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste ist aggressiver als mit einer Handzahnbürste.
    Falsch! Aktuelle Studien belegen, dass die Mundhygiene mit einer elektrischen Zahnbürste mit rotierender Technologie sicher und sanft ist.
  • Einmal pro Tag die Zähne zu putzen reicht aus.
    Falsch! Zahnärzte empfehlen, zweimal am Tag jeweils zwei Minuten die Zähne zu putzen. Gerade weil diese zwei Minuten häufig unterschritten werden, ist es wichtig, nicht nur einmal täglich zur Zahnbürste zu greifen. Studien ergaben außerdem, dass bei Nutzern von elektrischen Bürsten die Reinigungsdauer deutlich steigt: Während Nutzer einer Handzahnbürste durchschnittlich weniger als 60 Sekunden putzen, waren es mit einer elektrischen Zahnbürste ganze 2:24 Minuten.
  • Putzen nach Gefühl ist am besten.
    Falsch! Säubern nach Gefühl ist oft nicht systematisch: So reinigen 80 Prozent mindestens einen Bereich ihres Mundes nicht gründlich genug. Sogar 60 Prozent lassen die hinteren Backenzähne bei der Mundhygiene komplett aus oder „polieren“ diese nicht lange genug.
  • Wenn das Zahnfleisch blutet, diese Stellen für einige Zeit aussparen.
    Falsch! Wenn das Zahnfleisch entzündet ist, sollte trotzdem weiter gereinigt werden, um keine stärkere Entzündung zu riskieren. (am besten mit dem Zahnarzt besprechen!)

Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung

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