Bei Asyl zu zaghaft?

Strache: “SPÖ und ÖVP demütigen sich nur selbst”

Österreich
17.05.2017 12:30

Heinz-Christian Strache im krone.tv-Livetalk: Nach seiner jüngsten Brandrede ("Volk nicht austauschen") im Parlament mahnt der FPÖ-Chef auch auf krone.at: Man möge nicht auf den "Etikettenschwindel" von SPÖ und ÖVP hereinfallen - zumindest bei Kanzler Christian Kern (SPÖ) sei der "Lack" längst ab, bei ÖVP-Chef Sebastian Kurz sei das nur eine Frage der Zeit. Die beiden Großparteien seien "am Ende", würden sich nur noch "selbst demütigen".

Strache erklärt im Gespräch mit krone.tv-Moderator Gerhard Koller, dass er sich wünschen würde, mit den Freiheitlichen bei der vorgezogenen Nationalratswahl am 15. Oktober die 27-Prozent-Hürde zu knacken. Vielleicht könne es diesmal auch ein "Wunder" geben und die FPÖ werde zur stärksten Kraft, träumt Strache den Traum vom "Aufbrechen" des "Systems Rot-Schwarz". Diese Regierung sei am Ende, wird der FPÖ-Chef nicht müde zu betonen. Auch Kurz sei nicht der "Messias", als der Kern damals hingestellt worden sei.

Bei Christian Kern habe es ein Jahr lang gedauert, bis "der Lack ab" gewesen sei. Bei Sebastian Kurz werde das "nicht ganz so lange" dauern, sagt Strache. "Man braucht nicht aufgeregt sein", erwidert er, als ihn unser Moderator auf seinen Ruf als blauen Schreihals anspricht. Strache weiß, dass er nicht wirklich in der Bringschuld ist.

Kein "Wunderwuzzi" nötig
Er selbst muss kein "Wunderwuzzi" sein, um das "Chaos" zu verhindern, denn diese Regierung "bringt nicht einmal eine Fahrt zum Schrottplatz zusammen, ohne den Abschleppdienst der Opposition". Die Brille habe er übrigens lediglich auf, weil er nun einmal kurzsichtig (2,5 und drei Dioptrien) sei - und nicht, um den gereiften Staatsmann zu geben, wie es einige Beobachter vermutet hatten.

Strache ist naturgemäß im Wahlkampfmodus. Auch auf Sachthemen angesprochen bringt er - noch vor "Steuerentlastungen und Einsparungen bei der Verwaltung" - als Erstes die Flüchtlingsfrage auf den Tisch. Er selbst sei "damals verurteilt worden", weil er gefordert habe, "die Grenzen zu sichern". Und man habe einfach "eine Million Menschen ins Land gelassen, ohne Fingerprints zu nehmen". Altbekannte Sager - auch die Forderung nach "Rückführungszentren" in Österreich fällt erneut.

Video: Straches jüngste Rede im Parlament

Selbst Sobotka "geht nicht weit genug"
Ob man nicht zumindest einige Parallelen zu Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) - den absoluten Hardliner der ÖVP-Sicherheitspolitik - ziehen könne, fragt Koller. Einiges gehe zwar in die richtige Richtung, es sei aber alles viel zu zaghaft, sagt Strache. "Es geht nicht weit genug."

Der FPÖ-Chef wirkt Mittwochmittag im krone.at-Newsroom ruhig und selbstsicher. Er spricht von einem möglichen Wunder. Man könne zum ersten Mal stärkste politische Kraft in Österreich werden. Er sei mit seinen 47 Jahren ein fitter junger Mann, betont er, mache regelmäßig Krafttraining. Und dennoch verfüge er über mehr politische Erfahrung als seine designierten Wahlgegner. Die Stimmung bei der FPÖ scheint mehr als positiv zu sein.

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