Nach OLG-Entscheid

Fluchtgefahr: Jennys Schwiegervater bleibt in Haft

Tirol
16.05.2017 10:01

Hat er tatsächlich seine Schwiegertochter auf dem Gewissen? Wie berichtet, sitzt der 42-jährige Nagori B. seit Samstag wieder hinter Gittern. Wegen des dringenden Verdachts, Jennifer V. (26) ermordet zu haben. Grund für die mittlerweile dritte Festnahme in diesem mysteriösen Fall: Fluchtgefahr! Davon könne keine Rede sein, wie der Anwalt des Verdächtigen im "Krone"-Gespräch meint.

Seit mittlerweile dreieinhalb Monaten ist das Schicksal von Jennifer V. (26) ungewiss. Am 2. Februar verschwand die gebürtige Serbin und Mutter zweier Kinder (2 und 4 Jahre) spurlos. Am 1. April wurde ihre Leiche schließlich beim Rechen des Innkraftwerks in Kirchbichl entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt hat die junge Frau offenbar schon ganze 58 Tage im Wasser gelegen.

Beweislage unverändert

Wurde Jenny kaltblütig ermordet? Ja! Zumindest glaubt das die Staatsanwaltschaft. Zwei Mal wurde ihr Schwiegervater Nagori B. (42) festgenommen und daraufhin wieder enthaftet. Weil schlicht und einfach stichhaltige Beweise fehlten - die Todesursache weiter unklar ist. Freitag folgte dann der dritte Streich. Zwar ist die Beweislage nach wie vor unverändert, doch das Oberlandesgericht gab der Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Enthaftung des 42-Jährigen statt. Dringender Mordverdacht!

Anwalt kritisiert OLG-Begründung

Was sagt die Gegenseite zum Verhaftungs-Verwirrspiel? "Für das Gericht besteht Fluchtgefahr. Wobei man sagen muss, dass mein Mandant in Tirol einen festen Wohnsitz und einen fixen Arbeitsplatz hat", erklärt Anwalt Mustafa Tuncer, der B. vertritt. "Zudem möchte ich anmerken, dass er kürzlich einige Tage seinen kranken Onkel in einem Krankenhaus in der Schweiz besuchte. Mein Mandant war im Ausland und kehrte wieder zurück, so viel zum Thema Fluchtgefahr."

Weitere Schritte erst nach Obduktion

Tuncer will nun die Obduktionsergebnisse des Grazer Boltzmann Institutes abwarten und danach die notwendigen Schritte setzen. Zur mittlerweile dritten Festnahme sagt der Anwalt: "Es ist schon seltsam, dass er immer am Wochenende verhaftet wird. Er sollte an diesen Tagen immer seine Zahnbürste mithaben"

Hubert Rauth und Hubert Berger, Kronen Zeitung

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