Hunderte Millionen haben Anleger aus Deutschland in die Internetwährung Onecoin investiert. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen sieben Beschuldigte aus dem Umfeld der Digitalwährung. Der Vorwurf lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug.
Die Ermittler prüfen unter anderem, ob Anleger durch falsche Darstellungen im Internet und auf Verkaufsveranstaltungen veranlasst wurden, ihr Geld in die sogenannte Kryptowährung zu investieren. Außerdem werde wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Gesetz zur Beaufsichtigung von Zahlungsdienstleistungen ermittelt.
Anleger, die in den Besitz von Onecoins kommen wollten, mussten nach Angaben der deutsche Bankenaufsicht BaFin Zahlungen auf wechselnde Bankkonten des Unternehmens IMS International Marketing Services im nordrhein-westfälischen Greven überweisen. Von dort leitete die IMS die Gelder laut BaFin "im Auftrag von OneCoin LTD an Dritte insbesondere auch außerhalb Deutschlands weiter".
Die BaFin hatte bereits im April eine sofort vollziehbare Kontensperre über die Konten der IMS verhängt und verfügt, das Finanztransfergeschäft mit Onecoin-Anlegern sofort einzustellen. Außerdem untersagte die BaFin der Onecoin Ltd in Dubai und der OneLife Network Ltd in Belize, Geschäfte mit Onecoins in Deutschland zu machen.
Insgesamt hatte die IMS laut BaFin zwischen Dezember 2015 und Dezember 2016 rund 360 Millionen Euro angenommen. Davon lagen bei Verhängung der Kontensperre noch rund 29 Millionen Euro auf den Konten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte, die Ermittlungen seien sehr komplex und schwierig. Deshalb könne das Verfahren sehr lange dauern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.