Schule evakuiert
Gasunfall in Indien: 300 Mädchen im Krankenhaus
Nach einem Gasleck auf einem Industriegelände in Indien sind mindestens 300 Schülerinnen zweier benachbarter Schulen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Mädchen hätten über Reizungen in Hals und Augen geklagt, sagte Romil Baaniya von der Polizei in Neu-Delhi am Samstag. Bis Mittag konnte rund die Hälfte der Kinder wieder entlassen werden.
"Die Ärzte sagen, wir müssen uns keine Sorgen machen. Die Chemikalie hat keine bleibenden Auswirkungen. Es wird ihnen am Abend wieder gut gehen", sagte der Regierungschef der rund 17 Millionen Einwohner zählenden indischen Hauptstadt, Arvind Kejriwal, nach einem Besuch im Krankenhaus. Die örtlichen Behörden untersuchten den Vorfall.
Laut Angaben der Polizei trat das Gas aus einem Container aus, der sich in einem Lager nahe der Schule im südlichen Stadtteil Tughlakabad befand. Darin hätten sich Chemikalien für den Industriegebrauch befunden. Die Polizei kündigte an, ein Verfahren wegen Fahrlässigkeit gegen die Betreiber einzuleiten. Auf Bildern waren Helfer zu sehen, die die Räumlichkeiten der staatlichen Mädchenschule inspizierten.
Gaslecks sind in Indien keine Seltenheit. Meistens sind sie darauf zurückzuführen, dass Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden. 2014 waren bei einem Gasaustritt im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh sechs Menschen ums Leben gekommen. In der Stadt Bhopal war es 1984 zum bisher schwersten Industrieunglück weltweit gekommen, als mindestens 25.000 Menschen durch den Austritt von giftigem Gas getötet wurden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.