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Persönlichkeits-ABC: Anerkennung ausdrücken lernen

Leben
20.05.2017 08:01

Willkommen zu unserer Persönlichkeitsfibel! In unserer Serie vermitteln wir Ihnen, gemeinsam mit Mediatorin und Konfliktberaterin Barbara Nanoff-Schediwy, kurz und knackig alles Wissenswerte rund um das Thema Identität, Persönlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen. Wir beginnen in unserem ABC natürlich mit dem Buchstaben A. A wie "Anerkennung"!

Anerkennung bedeutet, an jemandem etwas zu erkennen - sich bemühen, etwas zu sehen, genauer zu verstehen und mit Wertschätzung zu betrachten. Jeder Mensch sehnt sich nach Anerkennung, da sie uns das Gefühl gibt wichtig zu sein und akzeptiert zu werden. "Wird uns keine Anerkennung entgegengebracht, fühlt man sich nicht gesehen", so Mediatorin Nanoff-Schediwy.

Wie drücke ich Anerkennung aus?
Lob macht abhängig, obwohl es oft beiläufig ("Das hast Du gut gemacht!") und pauschal ausgesprochen wird. Anerkennung kann ebenso in wenigen Worten ausgedrückt werden, geht aber viel tiefer, wie dieses Beispiel anhand einer Zeichnung aufzeigt: "Tolle Farben und sehr viele Details, die du in deinem Bild darstellst! Bestimmt hast du viel Zeit investiert. Gefällt dir das Ergebnis auch selbst?"

Hier bezieht sich der erste Teil auf die Sache, der zweite ("Gefällt es dir selbst?") zeigt Gefühl für und Respekt vor der eigenen Urteilskraft des Gegenübers. Anerkennung kann aber auch einfach als Kompliment artikuliert werden: "Die Farben deines Kleides stehen dir großartig, Grüntöne passen dir wirklich hervorragend!"

Wie konstruktives Feedback stärkt
Ein achtsames, wertschätzendes - und somit anerkennendes - Feedback sollte immer konstruktiv ausfallen und vor allem authentisch, also ehrlich, gemeint sein. Der Angesprochene sollte sich davon etwas "mitnehmen" können, ganz ohne Urteil. Rückmeldungen nehmen also Bezug ...

  • auf das, was genau gehört/gesehen wurde (also eine konkrete, auch detailliertere Bezugnahme auf sachlicher Ebene).
  • auf das, was es gefühlsmäßig ausgelöst hat (Freude, Überraschung, etc.)
  • auf eine Frage, die Interesse vermittelt.
  • auf die eigene Beurteilung des Gegenübers.

Rückmeldungen schließen mit einer allgemeinen Würdigung. Wichtig ist, dass Anerkennung immer auf Augenhöhe geschieht und achtsam ausgedrückt wird.

Den Alltag für andere zu einem Fest machen
Anerkennung, auch im wenig bedeutsamen Zusammenhang, macht den Alltag erst zu einem Fest und belebt das Miteinander auf zauberhafte Weise - nicht zuletzte auch für den Anerkennenden. Schenken macht erwiesenermaßen glücklich - immaterielles oft mehr als Geschenke im eigentlichen Sinn.

Es ist ein großer Irrtum, dass zu viel Anerkennung für Überheblichkeit oder Arroganz sorgt. Das Gegenteil ist der Fall: "Ehrliche Anerkennung motiviert, auch zu Größerem, und greift auf andere über", so Nanoff-Schediwy.

Bestätigung durch das Gegenüber wirkt sich zudem positiv auf Selbsterfahrungsprozesse und die persönliche Weiterentwicklung aus. Ein guter Grund, seine Mitmenschen öfter einmal mit Anerkennung zu verwöhnen, oder nicht?

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(Bild: kmm)



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