Herkunft & Religion

Studie: Toleranz der Österreicher nimmt ab

Österreich
03.05.2017 14:40

Die Toleranz der Österreicher in den Bereichen ethnische Herkunft, Hautfarbe und Religion nimmt ab. In einer aktuellen Studie gaben beispielsweise 44 Prozent der Befragten an, dass es sie stört, wenn die Verkäuferin in einem Lokal ein Kopftuch trägt. 2015 hatten das nur 42 Prozent bejaht.

Das Online-Marktforschungsinstitut meinungsraum.at führte die Studie im Auftrag des Mauthausen Komitees Österreich durch. Dazu wurden insgesamt 500 Personen zu den aussagekräftigsten Fragen aus dem Jahr 2015 erneut interviewt. "Toleranz ist ein Grundpfeiler der Demokratie und das Bollwerk gegen totalitäre Handlungsmuster und Regime", so der Vorsitzende des Mauthausen Komitees, Willi Mernyi, zum Hintergrund der Studie.

Dass die Toleranz abgenommen hat, zeigen auch andere Fragestellungen: 2015 hatten mit 78 Prozent fast drei Viertel der Österreicher kein Problem damit, wenn der operierende Arzt im Krankenhaus aus der Türkei stammt. Vergleicht man diese Ergebnisse mit jenen aus dem Jahr 2017, so waren es nun mit 73 Prozent um fünf Prozent weniger, die daran keinen Anstoß nahmen.

Thema Religion und Islam
Auch beim Thema Religion blieb die deutliche Mehrheit intolerant, insbesondere gegenüber dem Islam. So ist bei der Frage um den Bau einer Moschee in der Nachbarschaft die Anzahl der Befragten, die eine Abneigung hatten, von 64 Prozent auf 71 Prozent und damit um sechs Prozent gestiegen.

41 Prozent lehnen es laut der Umfrage sogar total ab, eine Moschee in der näheren Wohnumgebung zu haben. Anders verhält es sich, wenn ein buddhistisches Zentrum in der Nachbarschaft Einzug hält: Hier fühlen sich nur 44 Prozent der Österreicher gestört, ein Fünftel (19 Prozent) lehnt es komplett ab.

Was definiert einen Österreicher?
Unabhängig von der Herkunft wurde die Frage erhoben, was einen Österreicher definiert: Mit insgesamt 75 Prozent sieht ein Großteil die Staatsbürgerschaft als maßgebende Definition der nationalen Zugehörigkeit. Für 79 Prozent ist das Beherrschen der deutschen Sprache ausschlaggebend und insgesamt 85 Prozent der Österreicher sehen die Bedeutung der Zugehörigkeit emotional begründet - nämlich durch die Heimatverbundenheit.

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