Beteuert Unschuld

Bogota: Australierin (22) mit 6 kg Kokain erwischt

Ausland
03.05.2017 06:11

Mit viel Kokain in ihrem Gepäck ist die junge Australierin Cassandra Sainsbury in Kolumbien gefasst worden. Die 22-Jährige beuert ihre Unschuld, will die 18 Päckchen ihren Worten zufolge auf einem Markt gekauft und sie für verpackte Kopfhörer gehalten haben. Experten glauben durchaus, dass die junge Frau unwissentlich zur Drogenkurierin geworden sein könnte. Sie habe gar nicht die Kontakte, um 5,8 Kilogramm Kokain mit zwei Millionen Dollar Marktwert loszuwerden. Dennoch drohen Sainsbury jetzt bis zu zwölf Jahre Gefängnis.

Die 22-Jährige war am 12. April am internationalen Flughafen von Bogota festgenommen worden, als sie nach Australien zurückfliegen wollte. In ihrem Gepäck hatte die junge Frau insgesamt 5,8 kg Kokain, verteilt auf 18 Päckchen, verborgen. Die kolumbianische Polizei, die von der US-Drogenbehörde DEA (Drug Enforcement Agency) den Tipp bekam, die Australierin bei der Ausreise genauer unter die Lupe zu nehmen, wirft ihr nun vor, sie habe die Drogen außer Landes schmuggeln wollen.

Kokain in Kopfhörer-Verpackungen versteckt
Gut getarnt war das Kokain in Kopfhörer-Verpackungen versteckt. Sainsbury beteuert steif und fest, ein Mann habe ihr die Drogen untergejubelt, sie habe die vermeintlichen Kopfhörer als Schnäppchen für ihre bevorstehende Braut-Party erworben. Laut Experten hätte Sainsbury in Kolumbien für die beschlagnahmten Drogen etwa 20.000 US-Dollar hinblättern müssen, in Australien aber mit einem Marktwert von geschätzten zwei Millionen US-Dollar weiterverkaufen können.

Australische Medien zitierten Zak Crane, der ebenfalls Opfer eines sogenannten Scammers (Betrüger; Anm.) in Kolumbien wurde. Er glaubt seiner Landsfrau ihre Geschichte. "Wir dachten, wir hätten billige Uhren gekauft, aber als wir wieder ins Hotel kamen, gab es ein paar Uhren, aber da war auch ein weißes Pulver in der Tasche", erzählte er in der Nachrichtensendung "7 News".

Australierin wartet in Horror-Gefängnis auf Prozessbeginn
Der 22-Jährigen drohen nun im Falle einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Haft. Bis zum Prozessbeginn ist die Australierin im berüchtigten El-Buen-Pastor-Frauengefängnis (deutsch: Der gute Hirte) in Bogota untergebracht.

Die Strafanstalt - in der auch einmal im Jahr ein Schönheitswettbewerb stattfindet - ist laut Medienberichten bekannt für die katastrophalen Zustände, überfüllt von Drogenkriminellen und Gewaltverbrechern.

Juristen zufolge könnte sich die Australierin auf einen Deal mit Kolumbien einlassen: sich schuldig bekennen, um im Gegenzug eine Hafterleichterung angeboten zu bekommen. Denn bis ein kolumbianisches Gericht über das weitere Schicksal der jungen Frau entscheiden wird, könnten laut Rechtsanwälten Jahre vergehen - in denen sie in dem berüchtigten Frauengefängnis ausharren muss.

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