Für Nutztiere

Tiroler warnen vor Hundekot als Gesundheitsgefahr

Tierecke
02.05.2017 09:15

Allein in Innsbruck gibt es mehr als 140 "Sackomat"-Standorte. Die Rede ist von Automaten mit dem bekannten "Sackerl fürs Gackerl". Um Grünflächen, Felder, Gehsteige und Co. frei von Hundekot zu halten, wird seit Jahren Aufklärungsarbeit betrieben. Trotzdem findet man in Wiesen immer noch häufig die Hinterlassenschaften der Vierbeinern. Dabei hat es gerade dort verheerende Folgen - etwa Fehlgeburten bei Rindern.

Das Problem: Die meisten Felder sind keine öffentlichen Flächen - sondern Privatgründe von Bauern, die dort Lebensmittel oder Futter für ihre Tiere anpflanzen. Landet Hundekot in den Feldern, ist das nicht nur unhygienisch, sondern auch gesundheitsgefährdend!

Hundekot kann Erreger enthalten
Denn im Kot der Hunde befindet sich oft der Erreger "neospora caninum" - und dieser kann bei Haus- und Nutztieren die Infektionskrankheit "Neosporose" verursachen. Sie ist bei Rindern der häufigste Grund für Fehlgeburten. Zudem werden oft auch Band- und Fadenwürmer übertragen, die dann wiederum bei Menschen Krankheiten auslösen können.

"Es hat sich schon sehr viel verbessert"
Erfreulich ist, dass mehr und mehr Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer vierbeinigen Lieblinge fachgerecht entsorgen - es hat sich da in den vergangenen Jahren einiges getan, wie Alexander Würtenberger von der Abfallwirtschaft Tirol Mitte erklärt: "Seit Beginn der Bewusstseinsbildung in Sachen Hundekot vor rund acht Jahren hat sich die Lage merklich verbessert, aber es gibt immer noch viel Luft nach oben."

Ab damit in Mülleimer!
So werden die Spender zwar in Anspruch genommen, aber das Säckchen wird oft samt Inhalt in die Wiese oder den nächsten Busch geworfen. Viele Gemeinden setzen deshalb inzwischen auf rote statt auf grüne oder schwarze Säckchen - damit die Bauern die Verunreinigungen in ihren Weiden leichter finden. Und auch die Abfallwirtschaft selbst versucht mit der neuen Kampagne "Sei nicht grauslig" die Hundebesitzer dazu zu motivieren, das Säckchen bis zum nächsten Müllkorb mitzunehmen.

"Salatschüssel der Kuh"
Auch der Bauernbund hat 2016 eine große Kampagne zu diesem Thema gestartet. Denn vielen Hundebesitzern ist offenbar nicht bewusst, welchen Schaden der Kot anrichtet. Man setze deshalb bewusst auf Aufklärung. Die Hauptverantwortung liege freilich bei den Hundehaltern selbst, aber auch die Gemeinden seien gefordert, stark frequentierte Spazierwege mit genügend Müllkörben auszustatten. Für die Landwirte gibt es Schilder, die sie beim Bauernbund bestellen und an ihren Weiden anbringen können. Der Slogan: "Hier beginnt die Salatschüssel meiner Kuh und nicht das Klo ihres Hundes".

Anna Haselwanter, Kronen Zeitung

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