Trauer um Polizist

Bataclan-Terror überlebt, nun bei Anschlag getötet

Ausland
21.04.2017 18:10

Die Pariser Polizei trauert um Xavier Jugele. Der 37-jährige Gesetzeshüter wurde beim Anschlag in Paris vom 39-jährigen Attentäter Karim Cheurfi am Donnerstagabend auf den Champs-Elysees bei dessen Angriff auf einen Mannschaftstransporter der Polizei erschossen. Den ersten islamistischen Terror in Paris hatte der von seinen Kollegen geliebte Mann, der in seiner Freizeit als Aktivist für die Rechte von Homosexuellen aufgetreten war, noch überlebt. Im November 2015 stand Jugele nach dem blutigen Attentat auf die Konzerthalle Bataclan im Einsatz.

Die Organisation Flag!, in der Jugele Mitglied war, schrieb auf Twitter: "Wir werden dich niemals vergessen. Ruhe in Frieden, Xavier."

"Engagierter und hilfsbereiter Kollege"
Jugele wäre im Mai 38 Jahre alt geworden. Seine Kollegen haben ihn als "engagierten" und "hilfsbereiten" Kameraden in Erinnerung, wie französische Medien berichten. Der 37-Jährige hinterlässt einen Lebensgefährten, mit dem er "ein schönes Leben geführt hatte".

Im November 2015 gehörte Jugele zu jenen Polizisten, die nach der Terrorserie mit 130 Todesopfern und über 300 weiteren Verletzten, schwer bewaffnet im Einsatz stand. Als ein Jahr später die Konzerthalle feierlich wiedereröffnet wurde, erklärte er gegenüber dem "People"-Magazin: "Ich besuche diese Eröffnung, um unsere Werte zu verteidigen. Mit diesem Konzert feiern wir das Leben und sagen Nein zu Terroristen!"

Karim Cheurfi soll jener Mann sein, der das Leben des 37-Jährigen beendet hat. Der vorbestrafte Franzose, der wenige Augenblicke nach seinem Angriff von Kameraden des getöteten Polizisten erschossen wurde, soll im Namen des Islamischen Staates gehandelt haben. Bei ihm wurde ein Schreiben gefunden, in dem die Terrormiliz verteidigt wird, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Zudem reklamierte der IS die kurz vor der französischen Präsidentschaftswahl verübte Attacke für sich.

Cheurfi war als radikaler Islamist bisher nicht aufgefallen. Er war aber 2005 wegen mehrfachen versuchten Mordes - unter anderem an einem Polizisten und an einem Polizeischüler - zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Vor zwei Monaten wurde er erneut festgenommen, weil er Polizistenmorde geplant haben soll. Aus Mangel an Beweisen kam er allerdings wieder frei.

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