Kollektives Aufatmen

Obstbauern konnten Bäume retten

Oberösterreich
22.04.2017 05:05

Mit einem blauen Auge scheinen Oberösterreichs Obst- und Gemüsebauern in der Frostnacht zum Freitag davongekommen zu sein. "Wir haben Glück gehabt, alle sind extrem erleichtert", freut sich Christian Krumphuber von der Landwirtschaftskammer. Einer Wolkenfront über dem Zentralraum war es zu verdanken, dass die Bauern im Gegensatz zu 2016 gerade noch ungeschoren geblieben sind.

"Es ist wirklich auf des Messers Schneide gestanden, der ganze Aufwand hat sich schlussendlich aber bezahlt gemacht", sagt Obstbauer Horst Hubmer aus Scharten. Wie berichtet, hatte er seine 25.000 Kirschen-, Marillen- und Zwetschkenbäume mit Vlies und Netzen umhüllt und Tausende Paraffinölkerzen angezündet. "Auf die Weise ist es uns gelungen, die Temperatur auf Höhe der Blüten und Früchte konstant bei etwas unter 0 Grad zu halten." Dort, wo nicht geheizt werden konnte, sank die Temperatur auf minus 2,1 Grad.
"Südlich der Donau hat auch eine Wolkenfront mitgeholfen, dass es nicht so kalt wurde wie im Mühlviertel, wo es aufklarte und minus fünf Grad gemessen wurden", sagt Christian Krumphuber.

Gut gewappnet
Schäden seien nur vereinzelt entstanden, weil sich die Obstbauern diesmal so gut wie möglich gewappnet und sämtliche Register gezogen hätten. "Es gab sogar welche, die ihre Blüten künstlich frostberegnen haben lassen, sodass sie mit einer Eisschicht geschützt waren." 2016 waren nach drei Frostnächten insgesamt 56 Mio. Euro an Schäden zu beklagen. Krumphuber: "Inzwischen sind fast 70 Prozent der Produzenten gegen Frost versichert."
Dass Minustemperaturen im April nichts Ungewöhnliches sind, zeigt die Statistik. Der kälteste Wert der vergangenen 50 Jahre wurden am 1. April 1996 in der Gemeinde Sankt Wolfgang mit 12,8 Grad gemessen.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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