Eine Massenschlägerei zwischen marokkanischen und österreichischen Häftlingen im Hof sollte in der Justizanstalt Garsten der Start einer Knastrevolte und eines Ausbruchsversuchs sein. Wenige Stunden vorm Tumult stürmten am Samstag 94 Justizwachebeamte die Zellen, fanden Messer, Handys und Sturmhauben.
In den vergangenen Tagen bekamen Wachebeamte vom marokkanisch-österreichischen Plan Wind und schlugen Alarm. "Ich habe sofort eine Schwerpunkt-Durchsuchung angeordnet", sagt General Josef Schmoll im "Krone"-Gespräch. Ein Großaufgebot von Beamten aus sieben Justizanstalten wurde zusammengezogen, Zellen der Rädelsführer am frühen Samstagmorgen durchsucht: Zugespitzte Messer, Handys und Sturmhauben, dazu Drogen wurden gefunden.
Minister lobte raschen Zugriff
Drei mutmaßliche Aufstand-Anführer wurden sofort in andere Anstalten verlegt, weitere sollen folgen. "In Garsten wurde Schlimmeres verhindert. Es zahlt sich aus, dass wir der Kontrolle unsere Justizanstalten besondere Beachtung schenken", lobte Justizminister Wolfgang Brandstetter die Aktion.
Zweiter großer Ausbruchsversuch
Erst vor eineinhalb Jahren war ein großer, geplanter Ausbruchsversuch der "Pink-Panther"-Juwelenräuberbande in Garsten in letzter Sekunde durch 229 Beamte, die auch mit Hunden kamen, verhindert worden. Damals wollten Häftlinge Wachpersonal als Geisel nehmen und sich den Weg in die Freiheit erpressen. Herausgekommen ist bei den Ermittlungen freilich wenig, da keiner der Verdächtigen den Plan zugab.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.