Bau vor Festspielen

Der Wintergarten im Bazar wird prächtig!

Salzburg
06.04.2017 07:05

Sie verrät es nicht, Evelyn Brandstätter, Chefin im "Bazar" und der Hauseigentümer, die private Spängler-Bank hält die Pläne unter Verschluss. Ober Wolfgang bleibt wie immer diskret. Nur etwas ist zum neuen Wintergarten zu erfahren: Er wird vor den Festspielen fertig, schaut prächtig aus und ist dann endlich rauchfrei.

"Wie andere in den Park oder in den Wald, lief ich immer ins Kaffeehaus, um mich abzulenken und zu beruhigen, mein ganzes Leben." Der Ausspruch von Thomas Bernhard ziert die Speisekarte im Bazar. Alfred Polgar meinte, er gehe ins Kaffeehaus, weil man dort nicht daheim sei und doch nicht an der frischen Luft. Und weil immer mehr junge Salzburger - meist zum Frühstück mit der ganzen Familie - ins kinderfreundliche Bazar kommen, wird der Platz - vor allem bei Regenwetter - einfach eng.

Im Wintergarten, bei näherer Betrachtung ein unansehnlicher Bau, kann derzeit noch geraucht werden. Die Einrichtung entspricht nicht mehr dem hohen Niveau des beliebten Lokals. Die Stadt gab nach eingehender Prüfung grünes Licht für die Verwirklichung der Pläne, schließlich musste das Ganze ja zum einmaligen Ensemble passen. Fakt ist: Nach Ostern wird zugesperrt. Innerhalb weniger Tage kommt das Gebilde vor dem Eingang weg. Der neue Wintergarten soll sich an den Altbau (errichtet von den Baumeistern Brüder Ceconi im 19. Jahrhundert) schmiegen und doch wesentlich größer und auch breiter sein. Der Durchgang neben dem Hotel Sacher bleibt erhalten, ein Baum und die alte unbenützte Telefonzelle werden vermutlich weichen.

Früher mit vielen kleinen Läden
Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich im Haus an der Salzach eine Geschäftszeile mit vielen kleinen Läden, daher der Name Bazar. Das Lokal wurde am 23. September 1909 von Richard Tomaselli, Bruder des Besitzers des Kaffeehauses am Alten Markt, eröffnet."Die Salzburger Festspiele sind der Umweg - das Bazar ist der Zweck", merkte Schriftsteller Anton Kuh an. Wie die Stammgäste die Zeit zwischen Nach-Ostern und der Eröffnung vor den Festspielen wohl überstehen werden? Mit Sehnsucht.

Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung

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