Puchners "getrennt"

“Schöne Momente haben überwogen”

Salzburg
03.04.2017 19:45

Während der frühere Top-Weltcupfahrer Joachim Puchner aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beendet, arbeitet die jüngst schwer gestürzte Schwester Mirjam eifrig am Comeback. Was die Zwei von der "Trennung" halten!

Nach Klaus Kröll und Georg Streitberger sagte der nächste ÖSV-Speedspezialist "Servus": Joachim Puchner vom WSV St. Johann beendet mit 29 Jahren seine Karriere. Wie bei Streitberger gaben gesundheitliche Gründe den Ausschlag. "Im Skisport geht es nicht darum, jeden Tag nur Schmerzmanagement zu betreiben, also wie halte ich den Schmerz möglichst gering", kam Puchner zum Schluss, dass es nicht mehr geht. Ein Sieg ist ihm in 100 Weltcup-Rennen verwehrt geblieben, 2011 fehlte bei der Abfahrt in Lenzerheide nur eine Hundertstel. Insgesamt dreimal stand er auf dem Podium. Aber im März 2012 begann beim Trainingssturz für die ÖM-Abfahrt ein Martyrium. Damals zog sich Puchner einen Knöchel-Trümmerbruch zu, der mehrere Operationen nach sich zog. "Bei einer OP war ich elf Stunden in der Narkose", erinnert er sich zurück. Später verursachte ein Slackline-Unfall latente Patellasehnenprobleme.

"Vor allem das linke Knie zwickt. Zum Freiskifahren geht es. Aber den Trainingsumfang, den es braucht, um in die Top Ten zu fahren, verträgt mein Körper nicht mehr." Obwohl es viele bittere Stunden gab, steht für ihn fest: "Die schönen Momente haben überwogen." Er kann sich vorstellen, dem Skisport erhalten zu bleiben. "Ich bin mit meinem Masterstudium General Management im Oktober fertig und bin heilfroh, dass ich ein zweites Standbein habe."

Zum Abschied eine Sachertorte
Von Schwester Mirjam gab es zum Abschied eine Sachertorte. Für die 24-Jährige war das Thema Rücktritt nach dem schweren Sturz im WM-Training von St. Moritz mit Schien- und Wadenbeinbruch nie ein Thema. Wenngleich nach der OP im Nobelskiort fünf Wochen danach eine zweite notwendig wurde. "Mein Bein war 13 Grad nach außen rotiert, wurde in Hochrum quasi wieder gerade gestellt", erzählte Mirjam, die seit eineinhalb Wochen ohne Krücken geht, in vier- bis sechs Monaten auf Schnee zurückkehren will. Zuvor wartet viel Therapie im Olympiazentrum Rif. Wo sie auf Tipps ihres Bruders setzt. "Er hat den Kopf nie in den Sand gesteckt, hat mir bis jetzt schon viel geholfen."

Herbert Struber, Kronen Zeitung

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