Minister Sobotka:

“Müssen Rapoldipark der Bevölkerung zurückgeben”

Tirol
31.03.2017 14:56

Dreh- und Angelpunkt der nordafrikanischen Drogenszene, Schauplatz von Gewaltexzessen und Co.: Der Ruf, der dem Innsbrucker Rapoldipark vorauseilt, ist alles andere als gut. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) machte sich nun selbst ein Bild von den Zuständen - der "Tiroler Krone" verriet er seine Eindrücke.

"Er ist sichtlich schockiert über die Verhältnisse im Rapoldipark", war aus dem näheren Umfeld des Innenministers zu vernehmen, nachdem dieser von seiner "Visite" ins Hotel zurückgekehrt war. Sobotka selbst, der ja am Mittwoch Innsbruck einen Besuch abgestattet hatte, drückte es im Gespräch mit der "Tiroler Krone" etwas vornehmer aus: "Schockiert ist der falsche Ausdruck. Aber es war da so ein Gefühl, und Gefühle sind ja bekanntlich nicht immer rational erklärbar."

"Rapoldipark ist sehr unübersichtlich"

Fakt ist, dass sich der Minister nicht zuletzt aufgrund der jüngsten "Krone"-Berichterstattungen selbst ein Bild vom "Hotspot Rapoldipark" machen wollte. Seine Eindrücke: "Was klar ist, Deutsch hat da keiner gesprochen, außer ein junges Pärchen. Vor allem im Sommer ist der Park sehr unübersichtlich. Es gibt viele Verstecke, was ja für Kinder ganz nett, aber für die Polizei sehr hinderlich ist." Stichwort: Drogenbunker.

Videoüberwachung und Schwerpunktaktionen

An welche Maßnahmen denkt nun der Innenminister? "Es braucht eine stärkere Bestreifung, zudem müssen Überlegungen angestellt werden, wie man die Parkanlage übersichtlicher machen kann", betont Sobotka. Weiters bringt er eine umfassende Videoüberwachung ins Spiel, "um die Szene klar im Fokus zu haben". Auch werde es künftig vermehrt Schwerpunktaktionen geben. "Der Rapoldipark ist wunderschön. Wir müssen schauen, dass wir die Anlage wieder der Bevölkerung zurückgeben. Es gilt nun, alle Kräfte zu konzentrieren, um den Hotspot konsequent auseinanderzunehmen."

Dass man die kriminelle Nordafrikaner-Szene nicht so einfach aus Innsbruck los wird, scheitert laut Sobotka nicht nur an den fehlenden Rückübernahmeabkommen, sondern auch am Fremdenrechtsänderungsgesetz. Dieses liege seit September bei den Sozialdemokraten...

Aktion scharf: Täglich 35 Polizisten im Einsatz

Mit 35 Polizisten im Einsatz hat es diese Woche bereits eine Drogen-Schwerpunktaktion gegeben. Die Drei-Tages-Bilanz: 14 Dealer wurden festgenommen, 830 Gramm Cannabis, 4,5 Gramm Kokain sowie 700 Euro Bargeld sichergestellt!

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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