"Trauriger Tag"

Brexit trifft auch Steirer

Steiermark
29.03.2017 18:19

Der Steiermark scheint ihr fünftwichtigster Handelspartner abhanden zu kommen! Neun Monate nach dem Brexit-Referendum reichte Großbritannien in Brüssel die Scheidung ein. Von einem traurigen Tag sprach der steirische Wirtschaftskammer-Chef, denn der EU-Austritt kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Und weg sind sie! Die britische Regierung reichte gestern Nachmittag den Antrag auf Austritt aus der Staatengemeinschaft ein, das folgende "Scheidungsverfahren" dauert zwei Jahre.Der Brexit kommt für unsere Wirtschaft, die enge Bande mit der Insel geknüpft hat, zum ungünstigsten Zeitpunkt. Denn kaum hatte das zarte Konjunktur-Pflanzerl wieder zu wachsen begonnen, könnte ihm eisiger Wind aus Großbritannien in den kommenden Monaten den Garaus machen.

"Die oberste Devise muss daher Schadensbegrenzung lauten", betont der steirische Wirtschaftskammer-Präsident, jetzt dürften keine neuen Handelshemmnisse aufgebaut werden. "Denn das würde nämlich auch die steirische Wirtschaft massiv treffen, schließlich ist Großbritannien der fünftwichtigste Exportmarkt unseres Landes", so Josef Herk.

Konkret wurden im ersten Halbjahr 2016 Waren im Wert von 455 Millionen Euro  ausgeführt, im Gegenzug Güter um 165 Millionen Euro in die Steiermark eingeführt. Aufs ganze Jahr hochgerechnet macht das Handelsvolumen eine gute Milliarde Euro aus. Vor allem die weiß-grünen Autozulieferer profitieren von den engen Handelsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich. Die Edelmarke Jaguar Land Rover  sie hat ihren Sitz in Coventry  zum Beispiel lässt bei Magna in Graz produzieren. "Diese Projekte laufen wie geplant", dementiert die Kommunikationsabteilung etwaige Probleme durch den Brexit.

Umsatzrückgänge

In anderen Betrieben ist man nicht so optimistisch. So heißt es von der Messtechnik-Firma Alicona aus Raaba, die mit englischen Universitäten zusammenarbeitet, dass im Moment "vieles auf Eis" liege und man bereits erste Umsatzrückgänge registriere.

Ebenfalls alles andere als gut ist  die Stimmung in den heimischen Niederlassungen vor Ort: In einer Umfrage erwarten sich 53 Prozent der Firmenvertreter in Zukunft eine sich "eintrübende Wirtschaftslage", nur sieben Prozent blicken optimistisch auf die nächsten zwölf Monate. Auch in Sachen Investitionen ist Zurückhaltung angesagt. Insgesamt gehen 78 Prozent der rotweißroten Unternehmer in Großbritannien von negativen Auswirkungen aus.

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