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Bande lieferte gefälschte Führerscheine ins Land

Österreich
28.03.2017 12:15

Über Wochen hinweg hat eine international tätige Fälscherbande polnische Führerscheine nach Österreich geliefert. Für die Totalfälschungen geworben wurde dabei via Facebook, das "Set" - es beinhaltete die polnische Lenkerberechtigung, einen Meldenachweis und ein Fahrschulzeugnis - per Paketdienst an den Empfänger übersandt. Die Kosten für das "Komplettpaket": 650 bis 1100 Euro. Etwa 70 Abnehmer wurden bundesweit ausgeforscht und angezeigt.

Ihren Sitz haben die Täter laut Polizei im westukrainischen Lwiw. Das Prozedere für den Erhalt des Führerscheins läuft dabei wie folgt: Interessenten kontaktieren zunächst eine ukrainische Telefonnummer, schicken danach via WhatsApp ein Passfoto, eine Blankounterschrift und eine Kopie des Passes an die Fälscher. Danach wird eine Anzahlung für den gefälschten "Lappen" mittels Western Union fällig, ehe die Fälscher ein Foto oder Video des fertigen Führerscheins als Beweis zurück an den Interessenten schicken. Wird der Restbetrag beglichen, erfolgt dann der Versand des Führerschein-"Sets" via Paketdienst.

Täter lukrierten in einem Monat rund 60.000 Euro
Allein im Zeitraum von 14. Oktober bis 16. November 2016 hatte die Fälscherbande aus der Ukraine über eine Speditionsfirma zumindest 55 derartige Totalfälschungen nach Österreich geschickt, berichtete die Polizei. "Dadurch lukrierten die Täter in etwas mehr als einem Monat einen Betrag von bis zu 60.000 Euro." Die bisher ausgeforschten etwa 70 Empfänger im gesamten Bundesgebiet wurden wegen Verdachts der Fälschung besonders geschützter Urkunden und wegen Annahme, Weitergabe oder Besitz falscher oder besonders geschützter Urkunden den zuständigen Staatsanwaltschaften angezeigt.

Beschädigte Sendung in Asylheim brachte Fall ins Rollen
Aufgeflogen war das kriminelle Treiben, als in einem Asylheim in Neunkirchen im Oktober des Vorjahres eine beschädigte Sendung sichergestellt wurde. Das Paket mit drei Führerschein-"Sets" war dabei an einen türkischen Staatsbürger adressiert, der in einem nahen Mehrparteienhaus wohnte. Die "Sets" selbst waren an drei weitere im Bezirk Neunkirchen wohnhafte Männer ausgestellt. Nachdem insgesamt acht Paketsendungen mit Totalfälschungen vor ihrer Auslieferung in Österreich beschlagnahmt worden waren, stoppte die Bande weitere Lieferungen. Hinsichtlich der Tätergruppe besteht den heimischen Kriminalisten zufolge Korrespondenz mit der Polizei in Lwiw.

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