Kampf gegen IS

Mossul: Mehr als 100 Tote nach Explosion

Ausland
23.03.2017 15:50

Bei einer Explosion im Westen der nordirakischen Großstadt Mossul sind mehr als 100 Zivilisten getötet worden, unter ihnen viele Frauen und Kinder. Die Explosion ereignete sich während der Offensive der irakischen Armee gegen die IS-Terrormiliz.

Ein irakischer General sagte am Donnerstag gegenüber mehreren Medien, dass unter Gebäudetrümmern im Viertel Al-Jadida 108 Leichen geborgen worden seien. Ein Aktivist mit dem Decknamen "Mosul Eye" meldete 130 Tote. Der kurdische TV-Sender Rudaw berichtete sogar von 230 Opfern.

Ursache unklar
Unklar ist die Ursache der Explosion. "Mosul Eye" berichtete, ein Luftangriff habe einen mit Sprengstoff beladenen Laster getroffen. Danach habe es eine doppelte Explosion gegeben. Irakische Sicherheitskräfte hätten das Gebiet ebenfalls beschossen. Der Aktivist hatte bis vor Kurzem anonym unter Lebensgefahr direkt aus Mossul berichtet, die Stadt aber vor einigen Wochen aus Sicherheitsgründen verlassen.

Der irakische General Mohammed al-Jaburi berichtete hingegen der Deutschen Presse-Agentur, der IS habe mehrere Häuser mit Sprengladungen versehen. Diese seien explodiert, als die Bewohner nach der Befreiung des Viertels in die Gebäude zurückgekehrt seien.

400.000 Menschen in Altstadt eingeschlossen
Allein in der Altstadt Mossuls sind derzeit laut UN-Angaben rund 400.000 Menschen eingeschlossen. Ein Vertreter des UN-Flüchtlingshilfswerks im Irak gab am Donnerstag telefonisch an die Medien in der Genfer Zentrale durch, insgesamt hielten sich in den vom IS gehaltenen Zonen der irakischen Großstadt noch 600.000 Menschen auf.

Irak: Mossul ist die letzte Hochburg des IS
Die irakischen Regierungstruppen versuchen mit militärischer Unterstützung aus dem Ausland seit Wochen, nach dem Ostteil auch den Westteil Mossuls mit der Altstadt aus der Hand des IS zu befreien. Die Außenminister der aus 68 Staaten bestehenden und von den USA geführten Militärkoalition gegen den IS hatten am Mittwoch in Washington ihren Willen zur völligen Zerschlagung des IS bekräftigt. Mossul ist die letzte IS-Hochburg im Irak. Die Offensive auf die Stadt hatte im vergangenen Oktober begonnen. Im Jänner konnten die irakischen Sicherheitskräfte den Osten Mosuls einnehmen. Seit Februar läuft der Angriff auf den Westen der Stadt, der in vielen Teilen dicht bewohnt ist. Berichten zufolge nutzt der IS Zivilisten als menschliche Schutzschilde.

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