Opfer wurde Täter:

Nach Verleumdung als Dieb und Grapscher entlarvt

Steiermark
23.03.2017 15:33

Durch die Lüge, er wäre von einem Pfandleiher mit einer Pistole und einem Messer bedroht worden, löste am Mittwoch in Leoben ein 50-Jähriger einen Großeinsatz der Polizei aus. Doch dieser "Schuss" ging sprichwörtlich nach hinten los. Der Niederösterreicher wurde als mehrfacher Ladendieb entlarvt. Und dann erkannte eine 16-Jährige in ihm auch noch jenen Mann wieder, der sie im Zug begrapscht hatte.

Der Arbeitslose - er besitzt kein Handy - rief um 10.30 Uhr von einer Trafik in der Waasenstraße aufgeregt die Polizei an. Der Betreiber einer Pfandleihe habe ihm eine Pistole gegen die Schläfe gedrückt, ihm ein Messer an den Hals gehalten und, als er aus dem Geschäft flüchten wollte, seinen Kopf in der Tür eingeklemmt.

Pfandleiher aus Rache verleumdet
"Zehn Polizisten, die alle Schutzwesten an hatten, sind mit gezogenen Waffen ins Geschäft eingedrungen", berichtet ein erhebender Beamter, "der Besitzer musste sich auf den Boden legen". Der 28-jährige Betreiber der Pfandleihe beteuerte, nicht einmal ein Jausenmesser zu besitzen. Und er sagte die Wahrheit. Zudem bewies die Videoaufzeichnung, dass der Anzeiger gelogen hatte.

Das gab er dann auch zu. Er habe das Horrorszenario erfunden, weil ihm der Pfandleiher sieben original verpackte USB-Sticks nicht abkaufen wollte. Doch der Steirer wollte die Ware nicht kaufen, weil er befürchtete, dass sie gestohlen worden war. Und er sollte Recht haben.

50-Jähriger ließ sich völlig gesund im Spital behandeln
Im Spital, wo sich der 50-Jährige völlig gesund "behandeln" ließ, stellte die Polizei weiteres Diebsgut sicher. Die Anzeige erfolgte auf freiem Fuß, und damit durfte der Niederösterreicher mittags gehen.

Am Nachmittag kam er erneut mit dem Gesetz in Konflikt, weil er im Einkaufszentrum zehn Diebstähle verübte. Eine 16 Jahre alte Angestellte war dabei, als der Verdächtige festgenommen wurde und erkannte den Mann zweifelsfrei wieder. Er war es gewesen, der sie im Regionalzug von St. Michael nach Leoben am Oberschenkel berührt und sie später am Hinterteil begrapscht hatte.

Manfred Niederl, Kronen Zeitung

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