Der neue Grazer VP-Finanzstadtrat Günter Riegler wird heute, Donnerstag, am Abend präsentiert. Kurt Hohensinner dürfte wohl zum Grazer "Super-Stadtrat" aufsteigen. Die Alphatiere Siegfried Nagl und Mario Eustacchio teilen sich jetzt das Rathaus-Revier. Und: Geht’s eigentlich noch, Grazer Grüne?
Starker Mann 1: Günter Riegler, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, von 2004 bis 2011 Chef des Grazer Stadtrechnungshofs, seit 2011 kaufmännischer Direktor der FH Joanneum. Riegler wird auf Wunsch von VP-Bürgermeister Siegfried "Siegi" Nagl im heutigen VP-Parteivorstand zum künftigen Stadtrat gekürt; als Nachfolger von Gerhard Rüsch.
Alles andere als ein klares Votum für Riegler wäre eine Riesenüberraschung. Als ausgewiesener Finanzexperte wird Riegler also zu 99,9 Prozent nächster Grazer Säckelwart (ab April). Wer über die Finanzen wacht, hat bekanntlich einiges an Macht. Riegler könnte sich als Goldgriff für die VP und Nagl entpuppen: Er ist fachlich top und kennt sich aus im Rathaus-Dschungel.
Der "Super-Stadtrat"
Starker Mann 2: Kurt Hohensinner, VP-Stadtrat für Bildung, Integration und Sport und als wahrscheinlichster Nachfolger Nagls gehandelt, sollte es diesen dereinst fortziehen aus dem Rathaus.
Wie es aussieht dürfte Hohensinner zum "Super-Stadtrat" aufsteigen und neben der erwähnten Ressort-Fülle auch noch den großen Bereich Soziales dazubekommen. Thematisch passen würde diese Kombination auf jeden Fall. Die grüne Tina Wirnsberger scheint als Sozialstadträtin aus dem Rennen für sie bliebe der Bereich Umwelt. Den hat sie sich eh gewünscht
Noch laufen aber die Koalitionsverhandlungen (Donnerstag oder Freitag nächster Woche soll offiziell schwarz-blauer Vollzug gemeldet werden). Die Ressortverteilung ist noch nicht endgültig entschieden.
Alphatiere
Starker Mann 3: Mario Eustacchio. Nagls Bald-Vize einer schwarz-blauen Koalition, ist wie Nagl ein ausgewiesenes Alphatier. Das hat in der Vergangenheit auch immer wieder zu heftigen Revierstreitigkeiten geführt. Mittlerweile verträgt man sich aber wieder und man ist bereit, sich das Rathaus-Revier zu teilen.
Grüne im falschen Land aufgewacht
Im falschen Land sind gestern wohl die Grazer Grünen aufgewacht. Der neue Klubobmann im Gemeinderat, Karl Dreisiebner, meinte im vollen Ernst: "Die Grazer Grünen werden sehr genau darauf achten, dass auch unter einer schwarz-blauen Regierung die Menschenrechte geschützt werden." Als ob Nagl und Eustacchio eine nordkoreanische Diktatur ausrufen würden. Geht’s noch, Grazer Grüne?
Gerald Richter
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