Schädlicher Pilz

Eschensterben wird immer schlimmer

Steiermark
22.03.2017 16:55

Das Thema ist bereits "Chefsache": Im Bundesforschungszentrum für Wald in Wien erkundigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen über den Zustand der heimischen Eschen. Ein aus Asien eingeschleppter Pilz sorgt für massives Sterben dieser Baumart - auch in der Steiermark! Ein Forschungsprojekt soll die heimischen Eschen nun retten.

Der "Eindringling" ist nicht neu in den heimischen Wäldern, doch seine zerstörerische Kraft entfaltet sich von Jahr zu Jahr stärker. "Bei alten Eschen sterben längere Zeit nur kleine Äste ab, der Baum selbst überlebt vorerst -nach einigen Jahren ist aber auch er tot", erklärt Josef Krogger, Waldbauexperte bei der Landwirtschaftskammer.

Erschreckend sei, wie weit sich der Schlauchpilz bereits ausgebreitet habe: in Europa in allen Verbreitungsgebieten der Esche. In der Steiermark ist sie vor allem in tieferen, feuchten Lagen bei Auen oder Bächen zu finden. Große, zusammenhängende Eschenflächen sind selten.

"Das ist ein echtes Risiko"
"Ein Problem sind spontane Astabbrüche bei Forststraßen und Wanderwegen, auch ganze Bäume können schon bei leichtem Wind fallen. Da ist ein echtes Risiko", sagt Krogger. Ebenfalls ein Problem: Bei geschwächten Bäumen breitet sich gerne ein weiterer Schädling, der Eschenbastkäfer, aus. Er knabbert die Rinde ab, sorgt für "nackte Bäume".

Forscher vermuten, dass die Genetik des Baumes entscheidend ist, ob er dem Pilz widersteht oder von ihm befallen wird. Daher wurde die Aktion "Esche in Not" ins Leben gerufen. Im Vorjahr wurden im ganzen Land Samen von Eschen geerntet, in Wien versucht man genetisches Material zu vermehren, das resistent ist. Rasche "Wunder" dürfte es nicht geben. Krogger: "Das ist ein langfristiges Projekt."

Jakob Traby, Kronen Zeitung

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