Pfarrgemeinderäte

Großsölk: Mehr als 80 Prozent gingen wählen

Steiermark
21.03.2017 15:58

712.000 steirische Katholiken waren am vergangenen Sonntag aufgerufen, ihre Pfarrgemeinderäte zu wählen. Aktuell sind gut 65 Prozent der Stimmen ausgezählt, und die Wahlbeteiligung schwankt extrem: Unter zwei Prozent sind es in einigen Gemeinden, über 80 in anderen. Spitzenreiter ist die Pfarre Großsölk - warum ist das Interesse der Schäfchen hier so groß? Wir haben nachgefragt.

Von 112 wahlberechtigten Katholiken haben 95 am vergangenen Sonntag bei der Pfarrgemeinderatswahl in Großsölk ihre Stimme abgegeben. Das sind knapp 86 Prozent. "Je kleiner die Pfarre, desto größer die Bindung zur Gemeinde", erklärt Wolfgang Griesebner die hohe Wahlbeteiligung in vielen kleinen Pfarren. Er ist Regionalreferent für das Ennstal und Pastoralassistent in Großsölk: "Wir haben die Wahlzettel persönlich ausgetragen und das Gespräch gesucht. In den größeren Pfarren ist das in der Form nicht möglich."

Und so sieht es wenige Kilometer weiter ganz anders aus: In Liezen haben nur 1,8 Prozent der Schäfchen ihre Stimme abgegeben. In vielen größeren Orten ist das Ergebnis ähnlich: "Der städtische Raum ist kritisch, weil hier der direkte Kontakt zu den Gläubigen oft fehlt", erklärt Stefanie Schwarzl-Ranz von der Diözese.

"Angst, unter die Räder zu kommen"
Für Griesebner könnte noch etwas ausschlaggebend sein: "Großsölk kommt in einen Pfarrverband, und es gibt die Angst, dass wir als kleinste Pfarre unter die Räder kommen. Die hohe Beteiligung war sicher auch diesbezüglich ein Zeichen."

Generell wird es immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich für fünf Jahre als Pfarrgemeinderat verpflichten. Die Frauen sind steiermarkweit mit rund 61 Prozent bedeutend stärker vertreten als die Männer, mehr als die Hälfte der Räte ist älter als 51. Aber, eines gibt Anlass zur Hoffnung: Der Anteil der Jungen (unter 30) steigt stetig, aktuell beträgt er knapp 10 Prozent. Im Durchschnitt liegt die Wahlbeteiligung bei 22 %.

Ergebnisse im Detail hier.

Christoph Hartner, Kronen Zeitung

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