Steinzeit-Sex

Homo sapiens hatte Sex mit Neandertalern

Wissenschaft
31.10.2006 13:10
Der Neandertaler und der moderne Mensch haben sich nicht nur getroffen, sondern vermutlich auch gekreuzt. Darauf deuten neue Untersuchungen an menschlichen Knochen aus der Altsteinzeit hin, die rumänische und amerikanische Forscher um Erik Trinkaus von der Washington-Universität in St. Louis. Die Forscher haben Alter und Form der Knochen, die bereits 1952 in der Höhle Pestera Muierii in Rumänien entdeckt worden waren, untersucht.

Die 30.000 Jahre alten Muierii-Fossilien zeigen eine Reihe von Merkmalen, die für den anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) charakteristisch sind, beispielsweise eine vergleichsweise kleine Kinnlade mit ausgeprägten Eckzähnen, eine enge Nasenöffnung und kleine Augenbrauenbögen. Gleichzeitig finden sich aber auch typische Merkmale des Neandertalers (Homo neanderthalensis), wie die niedrige fliehende Stirn mit einem markenten Oberaugenwulst, der große Augenabstand und enge, flache Schulterblätter. Das gefundene Schulterblatt deutet auch darauf hin, dass der Körperbau dieser Menschen noch nicht für das Werfen beispielsweise von Speeren geeignet war.

Diese Funde untermauern die Theorie, dass sich die frühen modernen Europäer mit Neandertalern gekreuzt haben könnten und nur beschränkte Verhaltensunterschiede zwischen den beiden Gruppen bestanden, betonen die Forscher. Lange Zeit wurde eine solche Kreuzung für unmöglich gehalten, weil angenommen wurde, dass der Neandertaler dafür zu früh ausgestorben war. Andere Theorien besagen, dass sich moderne Menschen und Neandertaler zwar getroffen, aber nicht erfolgreich miteinander fortgepflanzt haben können.

Bereits 1998 war in Lagar Velho in Portugal das 24.500 Jahre alte Grab eines Kindes entdeckt worden, dessen Skelettmerkmale zum Teil dem modernen Menschen, zum Teil aber auch dem Neandertaler zugeschrieben werden können. Schon damals vermutete Trinkaus, dass es sich bei dem Kind um einen Mischling aus den beiden Menschenarten handelt. Der Fund bot jedoch keinen Eindeutigen Beleg, da die Einordnung von Kinderskeletten als sehr schwierig gilt.

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