Die Beute war gering, der Schock für die Angestellte groß! Mit einer täuschend echt aussehenden Pistolenattrappe stürmte ein Tiroler (30) mit türkischen Wurzeln im November des Vorjahres in eine Tankstelle am Innsbrucker Rennweg, forderte Geld und machte sich mit 300 Euro aus dem Staub. Nun warten zwei Jahre Haft.
"Ich bin spielsüchtig, hatte kurz zuvor 6000 Euro verspielt und Streit mit meinen Eltern, die mich auf die Straße setzten", versuchte der schmächtige 30-Jährige am Donnerstag am Innsbrucker Landesgericht seinen Überfall auf die ENI-Tankstelle Mitte November in Innsbruck zu erklären. "Ich war verzweifelt, hatte kein Geld, nichts zu essen und wusste einfach nicht, was ich tun soll", meinte der Angeklagte, der zuvor noch nie mit dem Gesetz in Konflikt kam.
Strafrahmen von bis zu zehn Jahren
"Warum haben Sie nicht einfach in einem Supermarkt eine Wurstsemmel mitgehen lassen? Dies wäre auch nicht in Ordnung gewesen, aber zumindest nicht so schlimm wie ein Überfall", verwies Richterin Verena Offer auf den Strafrahmen von bis zu zehn Jahren.
30-Jähriger hatte Gewissensbisse
40 Minuten stand der Mann vor der Tankstelle und hatte Gewissensbisse, ob er nun zuschlagen solle oder nicht. "Warum ich es dann gemacht habe, weiß ich nicht", sagte der 30-Jährige. Mit einer Spielzeugpistole in der Hand bedrohte er die Tankstellenangestellte und ergaunerte 300 Euro. Wenige Wochen später klickten aber die Handschellen.
Angeklagter nahm Urteil sofort an
Der Schöffensenat verhängte zwei Jahre Gefängnis. Der 30-Jährige nahm dieses Urteil sofort an.
Samuel Thurner, Kronen Zeitung
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