FSB-Offiziere

Russen wegen Hackerattacken auf Yahoo angeklagt

Web
16.03.2017 08:49

Wegen der Mega-Datendiebstähle beim Internetkonzern Yahoo, von denen 2014 mehr als 500 Millionen Nutzerkonten betroffen waren, haben die USA am Mittwoch zwei russische Geheimdienstoffiziere angeklagt. Die beiden sollen zwei - ebenfalls angeklagte - Hacker mit dem Datenklau beauftragt haben, wie das Justizministerium bekannt gab.

Die beiden Russen waren den Angaben zufolge Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienst FSB, also des größten und wichtigsten Geheimdienstes Russlands. Die russischen Agenten hätten zwei bekannte Hacker beauftragt, angeleitet und dafür bezahlt, im Rahmen ihres Datenraubzuges bei Yahoo Informationen über amerikanische Regierungsmitarbeiter zu sammeln. Die Agenten seien 43 und 33 Jahre alt, die beiden Hacker 29 und 22. Lediglich einer von ihnen ist in Haft: Der 22-Jährige wurde am Dienstag in Kanada festgenommen.

"Dass zwei FSB-Offiziere in die Regie dieses Vergehens verwickelt sind, die selber auch Verantwortlichkeiten in der Strafverfolgung haben, macht es umso unerhörter", sagte die amtierende stellvertretende Chefanklägerin Mary McCord (Bild unten). "Es gibt für staatlich unterstütztes kriminelles Verhalten keinen Freibrief." In Moskau sagte Präsidentensprecher Dmitri Peskow, der Kreml habe keine Kenntnis zu den angeblichen Yahoo-Hackern. "Das ist eine Frage an unsere Sicherheitsbehörden. Wir verfügen über keinerlei Informationen", sagte er der Agentur Tass zufolge.

Die Hacker waren seinerzeit nach Angaben von Yahoo an Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtstage und unkenntlich gemachte Passwörter gekommen. Dem Justizministerium nach hätten sich die Hacker mit den Daten auch Zugang zu Konten von Google und anderen Anbietern verschafft. Yahoo hatte hinter dem Angriff einen staatlichen Auftraggeber vermutet.

Die jetzige Anklage fällt in eine Zeit komplizierter russisch-amerikanischer Beziehungen. Aus den USA wird Moskau verschiedener Cyber-Vergehen bezichtigt, unter anderem einer Beeinflussung der Präsidentenwahl 2016 und eines Hackings des Servers der US-Demokraten. Russland weist das zurück.

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