Schneckentempo

Neue Tempo-100-Zonen auf Autobahnen

Österreich
01.11.2006 17:49
Auf immer mehr Autobahnabschnitten wird es in Zukunft langsamer vorangehen: In Tirol, Oberösterreich und der Steiermark sind wegen der Feinstaubbelastung neue Tempo-100-Limits geplant, Vorarlberg bereitet ebenfalls eine solche Beschränkung vor. Kritik regte sich bei den Automobilklubs ARBÖ und ÖAMTC sowie bei Verkehrsminister Gorbach, der die Regelungen nach drei Monaten aufheben würde.

In Tirol wird ab 1. November die Tempo-100-Beschränkung im Winter auf Teile der Inntalautobahn (A12) ausgeweitet. Die Landesregierung begründete die Maßnahme mit dem Schutz der Gesundheit, Schadstoffe sollen verringert werden. Die Maßnahme wurde nach dem Immissionsschutzgesetz Luft erlassen.

Zwischen Kufstein und Zirl westlich von Innsbruck gilt Tempo 100 erstmals. Zwischen Imst und Landeck wird Tempo 100 wieder wirksam. Hier wurde diese Maßnahme über den Sommer ausgesetzt. An beiden Abschnitten gilt Tempo 100 nur während des Winterhalbjahres, also von 1. November bis 30. April 2007. Bei Tempo 100 würden von Pkw um 46 Prozent weniger Schadstoffe ausgestoßen als bei Tempo 130. Dies gelte für Benziner und Diesel-Pkw, argumentiert die Landesregierung.

In Vorarlberg laufen derzeit die Vorbereitungen für flexible Tempolimits auf der Rheintalautobahn (A14). Die Geschwindigkeit soll zukünftig bei hohen Belastungen - etwa großem Verkehrsaufkommen, Luftverfrachtungen, ungünstiger Wetterlage und starken Feinstaubbelastungen - herabgesetzt werden können.

Die Verordnung zur Feinstaubreduktion in der Grünen Mark wird erst am 15. Dezember erlassen, die Beschränkungen auf den steirischen Straßen sind aber bereits fixiert. Das bedeutet auf betroffenen Autobahnabschnitten bzw. Freilandstraßen Tempo 100 bzw. 80.

Kritik von ÖAMTC, ARBÖ und Gorbach
Gorbach will diese Verordnungen jedoch torpedieren: "Ich hebe das sicher auf", meinte er in Wien. Für ihn seien die geplanten Limits eine "fadenscheinige Aktion von jenen, die sich ein grünes Mäntelchen umhängen wollen". Der ARBÖ kündigte am Dienstag an, seine Unterschriftenaktion gegen diese Geschwindigkeitslimits auf ganz Österreich auszuweiten. Kritik übte auch der ÖAMTC.

Saftige Strafen winken
Für zusätzliche Verwirrung sorgt, dass in den Tempo-100-Zonen nicht die in der Straßenverkehrsordnung festgelegten Strafen gelten, sondern sich nach dem Immissionsschutzgesetz richten. Die Strafen variieren von Bundesland zu Bundesland, der maximale Betrag liegt bei 2.180 Euro.

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