Standortagentur

26 Betriebe siedelten sich 2016 neu in Tirol an

Tirol
15.03.2017 14:46

Mit 104 auswärtigen Betrieben war die Standortagentur Tirol im Vorjahr in Kontakt, 26 haben sich schließlich auch angesiedelt. Das ist laut der zuständigen Wirtschafts-LR Patrizia Zoller-Frischauf ein neuer Rekord. Diese haben bisher schon 14 Millionen Euro am Standort investiert, 179 neue Jobs sollen geschaffen werden.

Unter Betreuung durch die Standortagentur Tirol haben sich im Vorjahr 26 Unternehmen aus dem Ausland bzw. aus österreichischen Bundesländern am Standort Tirol neu niedergelassen, im Jahr davor waren es 23. "Der Wirtschaftsstandort Tirol zeigt Zugkraft wie nie. Die 26 Ansiedlungen sind ein neuer Rekord und haben ein besonders hohes Wertschöpfungspotenzial. Erneut will wieder ein Viertel der Ansiedler in Tirol forschen und entwickeln. Weitere 23 Prozent der Ansiedler sind innovative Start-ups", erklärt die zuständige Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. "Damit tragen Betriebsansiedlungen maßgeblich zur Erreichung unseres technologiepolitischen Ziels bei, den Anteil der F&E-treibenden Unternehmen am Standort zu erhöhen. Zudem ist Tirol österreichweit Vorreiter, im Rahmen der Gründerland-Strategie auch internationale Start-ups für den Standort zu gewinnen. Beide Zielgruppen zeichnen sich durch neue Technologien, Innovationen, ein stärkeres oder schnelleres Wachstum und hochqualifizierte Arbeitsplätze aus", so Zoller-Frischauf.

Die meisten kommen aus Deutschland

Die meisten Investitionsvorhaben kamen im Jahr 2016 mit acht Ansiedlungen aus Deutschland. Dieses löst den Vorjahres-Spitzenreiter Italien ab. Auf den Plätzen zwei und drei der Herkunftsländer folgen im Berichtsjahr 2016 andere österreichische Bundesländer und Italien. Die angesiedelten Betriebe tätigen Erstinvestitionen in Höhe von 14 Millionen Euro (2015: 23) und wollen in den ersten beiden Geschäftsjahren zunächst 179 Arbeitsplätze (2015: 204) aufbauen. Das entspricht einer durchschnittlichen Zahl an 6,8 Arbeitsplätzen pro Ansiedlung. "Die Summe der verbundenen Erstinvestitionen bzw. Arbeitsplätze liegt trotz des hohen Anteils junger Wachstumsunternehmen mit vorsichtiger Personalplanung und eines hohen Anteils an Spezialisten aus dem IKT-Sektor mit niedrigem Investitionsbedarf auf regelmäßigem Niveau", erläutert Harald Gohm, der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol.

Uni und MCI als Magnet für Unternehmen

Das am stärksten belegte Themenfeld der Ansiedlungen 2016 sind die Informations- und Kommunikationstechnologien. Mit neun Unternehmen stammen 34 Prozent der Ansiedlungen aus dem Themenfeld Digitalisierung. Standortagentur Tirol-Chef Harald Gohm zu den Motiven: "Spezialisten aus dem IKT-Sektor können in Tirol dank der starken Informatik an unseren Universitäten und Fachhochschulen sowohl auf technologischen Vorsprung als auch auf verfügbare Fachkräfte zählen. Zudem finden die IT-Profis unter den Ansiedlern einen attraktiven Heimmarkt bzw. eine hohe Nachfrage in bestehenden Tiroler Stärkefeldern vor. Denn die Digitalisierung wird im produzierenden Bereich ebenso vorangetrieben wie in dienstleistungsorientierten Sektoren wie dem heimischen Tourismus."

Beispielhaft für Ansiedlungen im Themenfeld Digitalisierung ist die Speed U Up GmbH mit Standort Innsbruck. Das Unternehmen ist ein Spin-Out der Münchner Kapthon AG und liefert touristischen Anbietern Lösungen, mit denen Angebote trotz der rasanten Entwicklung bei digitalen Technologien verlässlich im World Wide Web sichtbar bleiben und mit Hilfe digitaler Prozesse schon im Vorfeld des Urlaubs lückenlos online gebucht werden können. Als zentrale Herausforderungen sieht man die Vielzahl an zu bewältigenden digitalen Kontaktpunkten im Tourismus und den schnellen Einzug von Bots und digitalen Assistenzsystemen. "Die touristische Zukunft des Alpenraums hängt von einem breiten Einsatz moderner digitaler Technologien ab. Zum Beispiel finden künftig nur strukturierte, semantisch annotierte Daten eine rasche Verbreitung. Die entsprechende Aufbereitung der Daten müssen die Anbieter bereits heute in Angriff nehmen", berichtetEva-Maria Hänelaus der Speed U Up-Geschäftsführung und informiert weiter: "Weil Google, Facebook, Amazon & Co zu Vermittlern von Dienstleistungen auf Basis persönlicher Userprofile werden, müssen die eigenen Daten ausnahmslos für die Maschinen dieser Anbieter lesbar sein bzw. annotiert werden. Bei der Vorbereitung kommt aus unserer Sicht den Tourismusverbänden eine zentrale Rolle zu. Kurbeln diese den digitalen Direktvertrieb auf eben diesen neuen Kanälen an, können die verbleibenden Zeitfenster effektiv genutzt und die Wertschöpfung aus Vermittlung verstärkt in der Region gehalten werden."

Tirol ist ein guter Standort

"Als Pionier für digitalen Tourismus haben wir als Speed U Up ganz bewusst jenen Standort gewählt, der alpiner Tourismuspionier ist. Am Standort Tirol sichern wir dauerhaften Technologievorsprung für unser Angebot durch enge Zusammenarbeit mit dem Semantic Technology Institute an der Universität Innsbruck und bearbeiten den deutschsprachigen Alpenraum von seiner Zentrale aus", beschreibtSven Thönes die wichtigste Motivation für die Standortwahl. Thönes ist Mitgründer der Speed U Up und Vorstandsmitglied der Münchener Kapthon AG, dem Hauptgesellschafter der Speed U Up. "Weiteren deutlichen Mehrwert bieten uns für die nunmehrige Phase des ersten Wachstums die Tiroler Innovationsförderung und die Netzwerke der Standortagentur Tirol, allen voran der Cluster IT Tirol, mit dem wir gemeinsam mit weiteren Partnern am Aufbau einer Task-Force für etourism arbeiten", sagt Thönes. Aktuell beschäftigt die Speed U Up GmbH sieben qualifizierte Fach- und Führungskräfte im IT-Bereich und sieht in drei Jahren ein realistisches Potenzial von bis zu 40 Mitarbeitern. In wenigen Tagen startet bei der Speed U Up ein weiterer, qualifizierter Mitarbeiter unter Förderung im Landesprogramm InnovationsassistentIn.

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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