Millionen verpulvert

Amateur-Drohne mit Patriot-Rakete abgeschossen

Elektronik
15.03.2017 12:46

Mit Kanonen auf Spatzen geschossen haben "sehr enge Verbündete" der USA, wie jetzt ein US-General auf einem Symposium der Army einräumte: Sie schossen mit einer rund drei Millionen US-Dollar teuren Patriot-Flugabwehrrakete auf eine gewöhnliche Amateur-Drohne.

Das habe funktioniert, die Verbündeten hätten die Drohne erwischt, schilderte General David Perkins auf dem United States Army's Global Force Symposium im US-Staat Alabama, von dem die BBC als erstes berichtete. "Der bei Amazon für 200 Dollar gekaufte Quadrocopter hatte keine Chance gegen die Patriot", sagte Perkins, ohne weitere Angaben zu dem Vorfall zu machen (siehe Video unten, ab 14:54).

Der General räumte jedoch ein, dass diese Vorgehensweise ökonomisch nicht sehr sinnvoll gewesen sei: "Ich bin mir nicht sicher, ob das ein guter Wechselkurs ist", so Perkins vor Publikum. "Wenn ich der Feind wäre, würde ich mir denken: 'Hey, ich sollte mir so viele dieser 300-Dollar-Quadrocopter wie möglich auf eBay kaufen und alle Patriot-Raketen da draußen verbrauchen'."

Sicherheitsexperte Justin Bronk vom Londoner Royal United Services Institute sprach gegenüber der BBC von einem "enormen Overkill": Der Fall zeige sehr deutlich die Herausforderung, der sich Militärs immer öfter zu stellen hätten, nämlich mit extrem teurer, für staatliche Kriegsführung konzipierter "High-End-Hardware" auf billige und leicht zugängliche Ziviltechnologie zu reagieren.

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