Primärversorgung

Erste Feuerprobe für Ministerin Rendi-Wagner

Österreich
13.03.2017 16:50

Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner ist erst wenige Tage im Amt, schon hat sie die erste Feuerprobe zu bestehen: Die Ärztekammer droht mit harten Protesten gegen die geplanten Primärversorgungszentren. Die Standesvertretung sieht darin den Todesstoß für den von den Patienten hochgeschätzten Hausarzt. Allein der Fonds der Wiener Kammer ist mit 24 Millionen Euro für Kampfmaßnahmen gefüllt.

Österreichweit sind 75 Primärversorgungszentren geplant. Während eine solche Einrichtung in Wien-Mariahilf als Aushängeschild dient, läuft jene beim SMZ-Ost dem Vernehmen nach nicht nach Wunsch. So gab es anfangs Schwierigkeiten, Mediziner zu finden.

Wiens Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres befürchtet, dass diese Zentren für Patienten weniger wohnortnah sein werden als der Hausarzt. Zudem stünden reine Wirtschaftsinteressen im Raum. "Eigentümer können Versicherungen und Baufirmen sein", gibt er zu bedenken. Dabei gehe es nicht darum, nicht in Gruppen praktizieren zu wollen - schließlich seien zahlreiche Anträge für Gruppenpraxen gestellt und würden nicht bewilligt. Johannes Steinhart, Ärztekammer-Vize, kritisiert "die Absicht, die ärztliche Freiberuflichkeit massiv zu schwächen, Ärzte zu reglementieren und ihre Vertretung auszuhebeln".

Die neue Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner kontert im "Krone"-Gespräch: "Mein Ziel ist es, dass sich das Gesundheitssystem an den Patienten orientiert, nicht umgekehrt. Dazu braucht es eine moderne, zeitgemäße Primärversorgung mit längeren Öffnungszeiten nahe am Wohnort. Die Versorgung der Patienten werden auch weiterhin Hausärzte - im Team mit anderen Gesundheitsberufen - übernehmen."

Martina Münzer, Kronen Zeitung

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