"Zu anfällig"

US-Börsenaufsicht lehnt Bitcoin-Fonds ab

Wirtschaft
13.03.2017 08:43

Rückschlag für die Digitalwährung Bitcoin: Die US-Börsenaufsicht SEC hat dem ersten Indexfonds eine Absage erteilt, der Investitionen in das Kryptogeld für breitere Anlegermassen zugänglich machen sollte. Das Finanzprodukt sei wegen der mangelnden Regulierung des Bitcoin-Handels zu anfällig für Manipulationen und Betrügereien, begründete die Behörde. Der Bitcoin-Kurs, den die Hoffnung auf eine Zulassung des Fonds zuvor auf ein Rekordhoch von mehr als 1300 Dollar getrieben hatte, fiel daraufhin zeitweilig bis auf knapp über 1000 Dollar zurück.

Die SEC-Entscheidung ist vor allem für die Zwillinge Tyler und Cameron Winklevoss eine herbe Schlappe, die hinter dem geplanten Investmentfonds stehen und seit drei Jahren versuchten, die Aufseher zu überzeugen. Mit dem "Winklevoss Bitcoin Trust ETF" wollten sie die Digitalwährung an den Finanzmärkten etablieren. Tyler Winklevoss kündigte an, sich weiter um eine Zulassung bemühen zu wollen. "Wir haben diese Reise vor fast vier Jahren begonnen", erklärte er. "Und wir sind entschlossen, sie zu Ende zu bringen."

Die Brüder waren zuvor durch einen Rechtsstreit mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt geworden, den sie beschuldigten, ihre Idee für ein soziales Netzwerk gestohlen zu haben. Der Streit wurde mit einem Vergleich beigelegt, der ihnen mindestens 60 Millionen Dollar einbrachte.

Beliebtes Spekulationsobjekt mit starken Kursschwankungen
Die Winkelvoss-Zwillinge sind nicht die Einzigen, die eine Zulassung beantragt haben. Der SEC liegen Anfragen von drei weiteren Gruppen vor. Experten hatten erklärt, eine Genehmigung würde das Ansehen von Bitcoin deutlich aufwerten. Dabei handelt es sich um eine seit 2009 existierende virtuelle Währung, die an speziellen Börsen in reales Geld getauscht werden kann. Für Bitcoin steht keine Regierung oder Zentralbank ein. Der Kurs wird allein durch Nachfrage und Angebot bestimmt.

Mittlerweile gibt es etwa am weltweit wichtigsten Finanzplatz New York strikte Regeln für den Handel mit virtuellen Währungen. Bitcoins haben sich zu beliebten Spekulationsobjekten mit starken Kursschwankungen und einer Art Alternativwährung in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen entwickelt. Ein Großteil des Handels ballt sich in China.

Großes Zukunftspotenzial
Fachleute trauen virtuellen Bezahlsystemen wie Bitcoin großes Zukunftspotenzial im Zahlungsverkehr zu. Da Bitcoins schnell und anonym rund um die Welt transferiert werden können, sind sie unter anderem für jene interessant, die sich den Kapitalkontrollen in ihrem Land entziehen wollen. Allerdings ist die Währung sehr schwankungsanfällig. Kursgewinne oder -verluste von 40 Prozent pro Tag waren vor ein paar Jahren keine Seltenheit. Mittlerweile sind solch große Bewegungen seltener geworden.

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