Klage gegen Arzt

Tritt auf Reißnagel endet mit Amputation des Fußes

Österreich
10.03.2017 16:41

Ein schweres Leiden - nämlich Hepatitis C - hat ein Kärntner Pensionist (67) überstanden, auch seine Diabetes war unter Kontrolle. Aber eine vermeintliche Banalität hätte ihn dann fast das Leben gekostet. Nachdem er sich einen Reißnagel eingetreten hat, musste ein Fuß amputiert werden.

Walter Steiner gehörte in den 70er-Jahren zu den Opfern einer Hepatitis-C-Epidemie. Er hat, im Gegensatz zu vielen anderen, überlebt. In der Pension freute sich der Mann, endlich Zeit für Ausflüge mit seiner Frau zu haben, bei denen er in den Kärntner Bergen gerne wanderte.

Am 22. Mai 2015 passierte es: In seinem Haus bei Klagenfurt trat er barfuß auf einen Reißnagel. Sein praktischer Arzt gab ihm zunächst Salbe und Verbandszeug. Als sich die Verletzung nicht besserte, wandte sich Steiner an die Gefäßambulanz im Klinikum Klagenfurt.

Opfer fordert Entschädigung
Der Zustand seines rechten Beins verschlechterte sich immer mehr, am 27. August musste der Unterschenkel amputiert werden. Seither trägt der Mann eine Prothese. Das wäre nicht passiert, wenn ihm sein Arzt sofort Antibiotika verschrieben hätte, argumentiert jetzt der Wiener Rechtsanwalt Hans Otto Schmidt, der mit Anton-Alexander Havlik die Vertretung übernommen hat. Laut dem Gefäßchirurgen Norbert Howanietz hätten laufend Entzündungsparameter kontrolliert werden müssen, was nicht geschah. Steiner fordert 69.000 Euro Entschädigung.

Der Arzt sagt, er habe den Patienten sowieso ins Spital überwiesen, Steiner sei 17-mal in seiner Ordination gewesen. Eine Antibiotika-Behandlung sei nicht notwendig gewesen. Am Samstag berichtet der "Bürgeranwalt" um 17.30 Uhr in ORF 2 über den Fall.

Peter Grotter, Kronen Zeitung

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