Betrieb ab April:

Multi-Millionär aus Prag rettet Aluminium in Lend

Salzburg
09.03.2017 07:01

Eigentlich hat kaum noch jemand an die Rettung der Aluminium Lend GmbH geglaubt. Doch Masseverwalter Dr. Helmut Hüttinger machte das Unmögliche möglich: "Wir haben seit Weihnachten durchgearbeitet und nun einen tschechischen Investor gefunden. Der Betrieb wird weitergeführt", berichtet der Rechtsanwalt.

Genauer gesagt hat Dr. Helmut Hüttinger nach langen und intensiven Verhandlungen ein verbindliches Angebot von der "MTX Group a.s. " erhalten, das Anlagevermögen der insolventen Aluminium Lend GmbH zu erwerben. Der Betrieb der Aluminium-Gießerei in Lend sowie der Plattenerzeugung in Schwarzach kann damit weitergeführt werden.  "Der Geschäftsbetrieb soll mit Anfang April wieder aufgenommen werden", überbringt Hüttinger die frohe Nachricht, auf die alle seit Bekanntwerden des Konkurses im Dezember so lange gewartet haben.

Von den 83 gekündigten Mitarbeitern erhalten zunächst 55 bis 60 Mitarbeiter ihre Jobs wieder zurück. Sie gehen dann ihrer Arbeit im Werk 3 und in der Plattenfabrik wie gewohnt nach. "Ziel bei den Verhandlungen war es, eine möglichst hohe Anzahl von Arbeitsplätzen zu sichern und andererseits einen angemessenen Verkaufserlös für die vorhandenen Unternehmenswerte zu erzielen. Beides ist nun gelungen", glaubt Hüttinger an eine positive Zukunft der Aluminium Lend. Doch wer ist nun der Retter in Not? Petr Otava jun. heißt der erfolgreiche Unternehmer aus Tschechien, der das Potenzial der Aluminium Lend erkannt hat. Er ist Alleinaktionär der in Prag etablierten Aktiengesellschaft "MTX Group a.s.". Die Gesellschaft hält als Holdinggesellschaft Beteiligungen unter anderem an einem Unternehmen, das Aluminiumplatten erzeugt (AL INVEST) und an einem großen Metallhändler (METALIMEX).  Hüttinger zum vermeintlichen Gegensatz: "Die in Schwarzach und Lend erzeugten Produkte ergänzen das Produktsortiment. Mit dem Erwerb des Unternehmens sollen die Geschäftstätigkeit und die Produktpalette der Unternehmensgruppe weiter ausgebaut werden."

Platz 13 der reichsten Tschechen
Bei den Otavas handelt es sich um keine Unbekannten. Laut "Forbes-Magazin" rangierte Petr Otava sen. (Juni 2015) im Jahr 2014 auf dem 13. Platz in der Liste der reichsten Tschechen. Sein Vermögen: 8,6 Milliarden Kronen, sprich rund 318 Millionen Euro. Sein Sohn und aktueller Investor der Aluminium Lend hat sein Imperium übernommen. Die SAG Gruppe selbst hatte nach der Konkurseröffnung nichts mehr mitzureden, hofft aber auf eine "gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit." So heißt es in einer internen Aussendung an die Mitarbeiter: "Die SAG Gruppe und die AKW werden der neuen Gesellschaft das Grundstück am Söderbergplatz in Lend, sowie die Produktionshalle in Schwarzach vermieten. Strom und Betriebswasser in Lend wird ebenfalls zur Verfügung gestellt. Weitere Services werden von Metalimex nicht benötigt".

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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