Gatte misshandelt

Wollte Frau ihren Mann töten?

Salzburg
08.03.2017 07:41

Die Zutaten des Falls sind spektakulär: Eine 44-Jährige soll versucht haben, jemanden zu finden, der ihren Ehemann tötet. Da ein Engagement jedoch scheiterte, soll sie ihm zwei Schläger auf den Hals gehetzt haben. Das Opfer wurde schwer verletzt, die mutmaßliche Auftraggeberin versuchte sich dann in Haft zu verbrennen.

Die Vorfälle sollen sich Ende Jänner 2016 sowie in der Nacht vom 1. auf 2. Februar 2016 in Ebensee in Oberösterreich und in Köstendorf im Flachgau zugetragen haben. Die Staatsanwaltschaft Wels wirft der 44-jährigen Monika K. die Verbrechen der versuchten Bestimmung zum Mord und absichtliche schwere Körperverletzung als Beteiligte vor. Hintergrund dürfte eine Liebesgeschichte gewesen sein. K. soll eine Liaison mit dem 35-jährigen Christian L. eingegangen sein, mit dem sie eine gemeinsame Zukunft geplant hat. Auch monetäre Aspekte könnten eine Rolle gespielt haben, da vom mutmaßlichen Opfer Heinz K. eine einträgliche Erbschaft zu erwarten war.

Das aus Köstendorf stammende Paar hatte in Ebensee einen Würstlstand. Mit mehreren Tausend Euro in einem Papiersack soll Monika K. dort versucht haben, einen Mann anzustiften, Heinz K. zu ermorden. Der Angesprochene ging darauf aber nicht ein. Die 44-Jährige soll daraufhin ihrem Liebhaber eine Lügengeschichte aufgetischt und auf diese Weise aufgehetzt haben, ihren Gatten eine kräftige Abreibung zu verpassen. Sie erzählte ihm offenbar, dass sie von Heinz K. geschlagen, misshandelt und vergewaltigt wird. Gemeinsam mit einem 49-jährigen Bekannten fügte Christian L. dem Imbiss-Betreiber schwere Verletzungen zu. Der erste Angriff fand noch in der Würstelbude statt.

Urteil nächste Woche
Überfall Nummer Zwei ereignete sich in der Nacht zum 2. Februar im Wohnhaus des Opfers in Köstendorf. "Ich habe die beiden durch das Fenster kommen gesehen und noch versucht, die Polizei anzurufen, bin aber nicht einmal mehr dazu gekommen, meinen Namen zu sagen", bestätigt Heinz K. Er erlitt einen vierfachen Nasenbeinbruch, einen Bänderriss im Daumen, eine Schädelprellung sowie Verletzungen an Wirbelsäule und Bandscheiben. Selbst nach zwei Operationen kann er über seine Nase nur noch 10 Prozent Atemluft aufnehmen. Die Frau, sie soll einen Schlüssel hinterlegt und das Taxi für die Schläger bezahlt haben, übergoss sich im Juni in der Justizanstalt Wels mit Speiseöl und zündete sich an. Im AKH in Wien wurde sie gerettet. Ein Geschworenensenat wird am 14. März in Wels ein Urteil fällen. Christian L. wurde bereits zu vier Jahren Haft, sein Komplize zu 2,5 Jahren verurteilt.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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