In Museum gefunden

Verschollenes Brosch-Bild ist aufgetaucht

Oberösterreich
06.03.2017 16:40

In gutem Glauben hatte Heimatforscher Felix Manzenreiter vor vier Jahren ein Jugendwerk des Malers Klemens Brosch (1894 bis 1926) einem Bekannten für eine Ausstellung in Bad Leonfelden geborgt. Der Mann konnte sich später nicht mehr daran erinnern und schaltete einen Anwalt ein. Nun ist das Bild plötzlich wieder da.

Felix Manzenreiter ist die Erleichterung, sein jahrelang vermisstes Eigentum endlich wieder in Händen halten zu können, deutlich anzumerken. Eine Federzeichnung von Klemens Brosch, die der Maler 1911 angefertigt hat. "Ich hab’ nicht geglaubt, dass ich das noch erlebe. Das Wichtigste ist aber, dass mein Ruf nicht länger angepatzt werden kann", sagt der 82-Jährige.
Der Kulturmedaillen-Träger des Landes hat ein hartes Jahr hinter sich: Ungerechtfertigte Anschuldigungen gegen ihn, Klagsdrohungen und Entschädigungszahlungen für den Rechtsanwalt seines Kontrahenten. "Und alles nur, weil ich dem Bekannten einen Gefallen tun wollte und ihm 2013 für eine geplante Ausstellung kostenlos mein Bild zur Verfügung gestellt habe."

Eingeschüchtert

Manzenreiter vermerkte damals lediglich auf der Rückseite des Passepartouts, dass die Zeichnung sein Eigentum ist, verzichtete in gutem Glauben aber auf eine schriftliche Bestätigung für die Leihgabe. Da die Ausstellung in Bad Leonfelden nicht zustande kam, wollte der Heimatforscher sein Bild vergangenes Jahr wieder zurück. Doch der 78-jährige Museumsleiter konnte sich plötzlich nicht mehr daran erinnern. Mit einer Klagsdrohung gelang es dem Mann, den 82-Jährigen derart einzuschüchtern, dass dieser sogar unterschrieb, sein Bild nie verborgt zu haben und für alle Anwaltskosten aufkommen müsse. Darüber wurde auch im Bad Leonfeldner Gemeindeblatt berichtet. Manzenreiter: "Es war seelisch enorm belastend für mich, öffentlich als Verleumder dargestellt zu sein." Kürzlich dann plötzlich die Wende: "Er hat mir das Bild wieder zurückgegeben - eine Museumsmitarbeiterin soll es falsch archiviert haben. Offiziell entschuldigt hat er sich dafür bisher aber noch nicht."

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