Nur Bürokratie

EU-Pickerl nützt nichts gegen Alkohol-Exzesse

Oberösterreich
27.10.2006 19:45
„Auf den Zigarettenpackungen haben die Warnhinweise nichts gebracht, auf Bier- und Weinflaschen würden sie genauso nutzlos sein“, wettert die Landes-SP gegen Pläne der EU. Und holt zum Rundumschlag gegen die „abgehobenen Brüsseler Bürokraten“ aus: „Sie sollen sich lieber ums Wesentliche kümmern“, so Klubchef Karl Frais.

„Zu detailverliebt“ sei die EU, wirft ihr Frais vor und erinnert an Landtags-Anträge seiner Fraktion, die von Brüssel mehr Selbstbestimmungsrechte für die Regionen forderten. Wie wichtig das sei, würden die Warnpickerl-Pläne für alkoholische Getränke zeigen. „Ein EU-bürokratisches Konzept, das sich schon bei den Zigarettenpackungen als untauglich erwiesen hat“, kritisiert Frais: „Weder sind die Raucherzahlen gesunken, noch wurden Jugendliche abgehalten, mit dem Rauchen zu beginnen.“

Um dem Alkoholismus in Europa Schranken zu setzen, seien „zielführende Modelle“ zu entwickeln, die bei Sozial- und Beschäftigungspolitik, Bildung und Lebensbewältigung ansetzen müssten. „Es ist zu kurz gedacht, dass Alkoholismus erst bei der Flasche beginnt. Die Ursachen liegen tiefer“, argumentiert Frais.

Ganz bestimmt hätten Alkohol-Warnpickerln jene 400 Disco-Gäste nicht vom Trinken abgehalten, die in der Nacht zum Nationalfeiertag in Windischgarsten für einen Großeinsatz der Polizei sorgten. Bei einer „All Inclusive Night“ konnten Männer um zwölf und Frauen um acht Euro bis zum Umfallen trinken. Die Gemeindeärztin musste Alkoholvergiftungen behandeln, die Polizei beruhigte randalierende Gäste und zeigte sieben von ihnen an.

 

 

Foto: Martin Jöchl

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