Krko-Ausbau

Keine Umweltprüfung: Klage gegen das AKW geplant

Kärnten
06.03.2017 10:37

Mit Millioneninvestitionen rüstet sich der Betreiber des grenznahen AKW Krko derzeit für die Laufzeitverlängerung. Neben Atommülllagern (wir berichteten) entstehen ein Bunkergebäude, ein Kontrollzentrum und Kühlsysteme. Der Reaktor soll bis 2043 weiter strahlen jedoch ohne grenzüberschreitende Umweltprüfung. Das kritisieren Umweltschützer; sie planen rechtliche Schritte.

Mit Resolutionen wollen Kärnten und die Steiermark gegen den Weiterbetrieb des alternden Kernkraftwerkes vorgehen. Ohne Erfolg. Wie ein "Krone"-Lokalaugenschein in Krko gezeigt hat, wird die Anlage, die für den Betrieb bis 2023 ausgelegt ist, bereits massiv für den Weiterbetrieb bis 2043 vorbereitet. "Es gibt keine günstigere Möglichkeit, in Slowenien und Kroatien Strom zu produzieren", so Stanislav Roman von der Betreibergesellschaft NEK über die Motive für die lebensverlängernden Maßnahmen.

Wie der Krko-Direktor erklärt, hätten die Eigentümer, die Regulierungsbehörde, Beteiligte in Kroatien und Slowenien sowie die Umweltbehörde den bei uns heftigst umstrittenen Weiterbetrieb bereits abgesegnet. Die Sicherheit muss dafür massiv ausgebaut werden (safety upgrade). Trotz der Kernkraft-Risiken sei aber keine Umweltprüfung nötig, beruft sich der Betreiber auf die slowenischen Behörden.

Massive Kritik übt die Umweltschutzorganisation Global 2000. "Nach internationalem Recht sind grenzüberschreitende Umweltprüfungen bei neuen Lagerstätten und Reaktor-Weiterbetrieb verpflichtend", fordert Atom-Experte Reinhard Uhrig. Bei so einer Umweltprüfung (nach einer Konvention der Vereinten Nationen) hätte Österreich die Möglichkeit, Einwände gegen das durch Erdbeben gefährdete Risiko-AKW vorzubringen. Uhrig: "Wir werden das mit Rechtsmitteln erzwingen. Auch die Landes- und Bundesregierungen sollten jetzt Schritte unternehmen!"

Positiv bewertet werden unterdessen die Sicherheitsausbauten. Die Brennelemente werden ja bis 2019 von Nass- in Trockenlager verfrachtet. Der radioaktive Müll bleib dennoch eine Risiko für die nächsten 240.000 Jahre.

Thomas Leitner, Kärntner Krone

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