John Goodenough

Stromspeicher-Guru (94) enthüllt neuen Super-Akku

Wissenschaft
06.03.2017 10:40

John Goodenough, einer der Schöpfer des Lithium-Ionen-Akkus, will es mit 94 Jahren nochmal wissen und hat mit Kollegen der University of Texas eine neue Akkutechnologie erdacht, die viele Probleme lösen könnte, unter denen Lithium-Ionen-Akkus heute leiden. Seine Feststoff-Akkus sollen mehr Strom speichern, schneller laden und nicht explodieren. Bis sie Marktreife erlangen, dürfte es allerdings noch dauern.

In einer Aussendung zu den neuen Akkus heißt es, die von Goodenough gemeinsam mit der Forscherin Maria Helena Braga entwickelten neuen Feststoff-Akkus seien nicht brennbar, böten schnellere Ladezeiten und eine längere Lebensdauer als Lithium-Ionen-Akkus. Überdies sei die Energiedichte höher, es lässt sich also bei gleicher Größe mehr Strom in den neuen Akkus speichern.

Der 94-jährige Akku-Guru erklärt: "Wir glauben, unsere Entdeckung löst viele der Probleme, die heutige Akkus innehaben." Der zentrale Unterschied der Feststoff-Akkus gegenüber Lithium-Ionen-Akkus ist das Elektrolyt. Dieses ist bei konventionellen Akkus flüssig, im Feststoff-Akku kommt dagegen ein Elektrolyt auf Glasbasis zum Einsatz. Das Material sei kurzschlusssicher und könne schneller geladen werden als flüssige Elektrolyte.

Feststoff-Akku läuft auch bei -20 Grad
Im Gegensatz zu anderen Feststoff-Akkus sei der Akku von Goodenough und Braga auch bei niedrigen Temperaturen leitfähig. Er funktioniere sogar bei 20 Grad unter dem Gefrierpunkt noch - ideal für die Nutzung in Elektroautos im Winter. Dass der neue Akku statt auf Lithium auf einfach zu beschaffendem Natrium, wie es en masse im Meerwasser gelöst ist, basieren kann, mache ihn zudem umweltfreundlicher als andere Akkus.

Goodenough und sein Team hoffen, Kooperationen mit Akkuherstellern eingehen zu können, um die Technik zu verfeinern und sie zu einer ernstzunehmenden Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus zu machen. Goodenough sieht vor allem bei der Elektromobilität Potenzial für die neuen Akkus, hier könnten sie ein Mittel gegen die geringe Reichweite und lange Ladezeit von Elektroautos sein.

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