32-Jähriger getötet

Unfall im Temporausch kostet Mitfahrer das Leben!

Oberösterreich
06.03.2017 05:01

Der Renault Espace muss mit einem Höllentempo in den Baum eingeschlagen haben, ein Mitfahrer wurde samt Rücksitz aus dem Fahrzeug geschleudert! Bilanz des Disco-Unfalls, der in einer 50er-Zone in Roßbach passierte: Der Mitfahrer ist tot, der Lenker in Lebensgefahr und die Freundinnen beider sind schwer verletzt.

Eigentlich wollte das Quartett noch in Aspach in eine Disco gehen, weil die 24-jährige Sarah G. aus Aurolzmünster aber keinen Ausweis dabei hatte, wurde ihr der Zutritt verwehrt. Wohin die beiden Pärchen dann wollten, ist unklar, jedenfalls raste der schwarze Renault Espace gegen 3.45 Uhr früh durch Roßbach. Bernhard S. (32) aus Aurolzmünster verlor auf einem geraden Stück der Aspacher Landesstraße im Ortsgebiet die Herrschaft über den Van, der einen Baum neben der Straße seitlich rammte. Die Folgen waren verheerend: "Die gesamte linke Seite des Fahrzeugs war aufgerissen, ein Sitz und ein Kindersitz lagen heraußen", sagt Feuerwehrchef Manuel Stranzinger. Der Einsatz war so belastend, dass eine Nachbetreuung nötig war - siehe  Interview. Die Rot-Kreuz-Kräfte versuchten zwar noch, den auf der Straße liegenden Andreas L. (32), der mit seiner Lebensgefährtin Manuela T. (28) aus Altheim hinten im Auto gesessen hatte, zu reanimieren. Er  starb aber  an der Unfallstelle. Der lebensgefährlich verletzte Autolenker, seine leichter verletzte Freundin, die schon ein Kind hat, und die ebenfalls schwer verletzte Mitfahrerin wurden in die Krankenhäuser nach Ried im Innkreis und Braunau am Inn eingeliefert.

Alkotest

Ein Bluttest wird zeigen, ob eventuell auch Alkohol beim Fahrer Bernhard S. im Spiel war, der nach einer mehrstündigen Not-Operation schwerst verletzt auf der Rieder Intensivstation um sein Leben ringt. Die nächsten Tage werden entscheiden, ob er durchkommt. Einfach zum Nachdenken: Allein im kurzen Februar gab es bundesweit 50 Verkehrstote. Zehn davon stammten aus Oberösterreich. Nur in Niederösterreich wurden mit 13 Personen noch mehr Menschen bei Unfällen getötet.

Belastender Einsatz für die Feuerwehr


Als Manuel Stranzinger von der Feuerwehr Roßbach zum Unfall gerufen wurde, glaubte er noch, dass es ein Routineeinsatz wird.

Wussten Sie bei dem Einsatz, was Sie erwartet?
Nein. Anfangs hieß es, wir sollen zu Aufräumarbeiten ausrücken. Also ein paar Teile wegräumen und Öl binden, Routine. Doch als ich zum Feuerwehrhaus kam, hörte ich schon, dass jemand schreit. Da bin ich gleich zur Unfallstelle gelaufen, um die Lage zu erkunden.

Und standen mitten in einem Trümmerfeld.
Da lagen Sitze herum, eine Person lag am Boden, eine saß heraußen, zwei Insassen waren eingeklemmt. Die ganze linke Seite war aufgerissen. Wir haben sofort zwei weitere Feuerwehren mit Bergewerkzeug nachgefordert.

Wie verlief die Bergung?
Eine Person hatten wir schnell befreit, bei der zweiten dauerte es etwas länger. Für ein Opfer kam leider jede Hilfe zu spät. Der Einsatz war sehr belastend. Wir haben deshalb auch die psychologische Nachbetreuung in Anspruch genommen.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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