Brisante Liste

Mitterweg 87: Sex-Hölle lässt Mieter verzweifeln

Tirol
04.03.2017 15:43

Dubiose Zuhälter-Gestalten, aufreizend gekleidete Sex-Sklavinnen und Freier, die munter aus und eingehen: Das berüchtigte Haus Mitterweg 87 ist in Innsbruck längst das Zentrum illegaler Prostitution! Die Polizei weiß das freilich, doch der sind quasi die Hände gebunden - unter anderem auch wegen der Rechtslage.

Abendlicher "Krone"-Lokalaugenschein beim Haus Mitterweg 87: Es stinkt! Nach Fäkalien und sonstigen, nicht näher definierbaren Gerüchen. Aber das dürfte die geringste Sorge, das kleinste Übel für jene Mieter sein, die dort einfach nur ihr friedliches Zuhause haben wollen. Im Gegensatz zu zumindest zwölf "Mitbewohnern", die hier vorwiegend nachtaktiv sind. Oder anders gesagt: Die hier der illegalen Prostitution nachgehen. Und die Nacht für Nacht den Wohnblock zum Treffpunkt für liebeshungrige Männer, sprich zu einem Puff umfunktionieren ...

Schon seit Monaten, ja seit Jahren verzweifeln viele ordentliche Mieter im Haus Mitterweg 87. So etwas wie Nachtruhe gibt es dort kaum. Ständig knallen Türen, immer wieder wird laut verhandelt, hört man auch frustrierte, über den Tisch gezogene Freier fluchen.

Die Polizei kontrolliere zwar auch dort immer wieder intensiv, wie es heißt, eine wirkliche und abschreckende Handhabe scheint sie aber gegen das perfekte Zusammenspiel von Zuhältern und Sexarbeiterinnen nicht zu haben. Gibt es eine Razzia durch die Hintertüre, ist tags darauf eben diese Türe verschlossen. Sei es mit Superkleber oder mit einem schweren Kettenschloss.

Laut Polizeichef hapert es an der Rechtsgrundlage

Stadtpolizeichef Martin Kirchler kennt das Haus und er kennt auch die dortigen Probleme: "Es gibt Wohnungen in großem Ausmaß, die an Personen aus diesem Milieu vermietet werden. Wir kontrollieren intensiv, es gibt auch immer wieder Anzeigen. Und es kommt vor, dass der Polizei der Zugang zum Objekt erschwert wird." Kirchler spricht von einem "hartnäckigen" Problemfall - vor allem auch deshalb, weil "das Schließen von Wohnungen aufgrund der Rechtslage so gut wie unmöglich ist."

Ein Vermieter stellt drei Wohnungen zur Verfügung

Apropos: Der "Krone" liegt eine Liste jener Appartements vor, in denen eine, teilweise auch mehrere Prostituierte ihre Sexdienste anbieten - illegal natürlich. Auch die Namen der Wohnungsinhaber sind bekannt. Interessante Details: Einem Vermieter gehören drei Tops, einem zwei. Hinter anderen Wohnungen stecken Besitzer, die in Italien wohnen und wohl schwer kontrollieren können, was sich in diesen abspielt. Brisant: Auch ein pensionierter Polizist soll eine Wohnung an Prostituierte vermieten.

Claus Meinert und Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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