Vienna in Troubles

Brennpunkt Hohe Warte: Viele offene Fragen

Sport
03.03.2017 08:48

Viele offene Fragen durch die Insolvenz der Vienna: Was passiert mit dem Stadion? Macht der Marketingvertrag mit Care Energy Probleme? Wo kann der Klub Geld sparen? Die "Krone" liefert Antworten darauf.

Am Freitag bringt die Vienna den Insolvenzantrag ein. Welche Folgen hat das für Österreichs ältesten Fußballverein? Die "Krone" begab sich auf Spurensuche rund um den Brennpunkt Hohe Warte:

Was passiert mit dem Stadion?
Das Areal ist hochwertig. Nicht nur, aber auch als Baugrund. Oft tauchen Gerüchte auf, die Stadt Wien als Eigentümer würde dort Wohnungsbauten planen. Anatol Richter vom Sportamt MA51 beschwichtigt: "Die Hohe Warte bleibt eine Sportstätte." Das sei auch rechtlich abgesichert.

Was bleibt vom Marketingvertrag mit Care Energy?
Dieser ist befristet bis 2025 und bereitet Kopfweh. Demnach müsste die Vienna 75 Prozent der Sponsoreinnahmen an den ehemaligen Hauptgeldgeber abliefern eine Firma, die nicht mehr existiert. Juristisch spitzfindig, weil nach deutschem Recht formuliert.

Welche finanziellen Möglichkeiten gibt es?
Die Vienna muss bis Sommer 700.000 Euro einsparen. Wie das gehen soll, ist allerdings noch unklar. Dafür müsste man zwei Jahre die Hohe Warte zusperren. So ist die Vienna bemüht, Untermieter zu finden, um horrende Kosten für die Naturarena zu drosseln. Das Comeback der Vikings-Footballer wird ein erster Schritt sein. Peanuts, aber immerhin. Die Stadt Wien versucht zu helfen, so gut es geht. Im Rahmen der Sportstättenförderung sollen in den letzten Jahren 500.000 Euro ins TRZ Spielmanngasse und drei Millionen in die Hohe Warte investiert worden sein. Vor gut einem Jahr gab's den Bruch. "Da ist viel Porzellan zerbrochen worden", gab Krisch zu. Das Verhältnis hat sich zuletzt aber normalisiert.

Was ist am Gerücht Red Bull dran?
Mit Blick auf den Nachwuchs gibt es seit einiger Zeit Gespräche mit Red Bull. Eine Übernahme des Traditionsvereins ist aber kein Thema.

Gibt es eine Chance, dass die Vienna in der Ostliga bleibt?
Dass die Vienna den bitteren Weg in die Stadtliga antreten muss, will man noch nicht wahrhaben. Wird man aber müssen. "Beim ÖFB sind die Türen für beratende Gespräche immer offen", erklärt Generalsekretär Thomas Hollerer. "Aber im Fall einer Insolvenz steht am Saisonende der verpflichtende Zwangsabstieg. Das ist eine Frage der Gleichbehandlung aller Vereine in der Regionalliga, die 100 Prozent ihrer eingegangenen Verpflichtungen erfüllen müssen."

Viele bittere Pillen hat die Vienna nun zu schlucken. Zu hoffen bleibt, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit lernt. Und als mahnendes Beispiel dient.

Ch. Pollak/C. Zavarsky, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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