Chaos in Paris

Täter zünden Linienbus in Pariser Vorstadt an

Ausland
26.10.2006 12:42
In zwei Pariser Vorstädten ist es am Mittwochabend erneut zu Krawallen gekommen. Maskierte zündeten in Nanterre westlich von Paris einen Linienbus an. Die Täter stürmten das Fahrzeug und verschütteten brennbare Flüssigkeit. Busfahrer und Passagiere konnten sich unverletzt retten. Frankreichs Verteidigungsministerin Alliot-Marie warf den Bus-Angreifern einen Mordversuch vor. Die Angst vor neuen Ausschreitungen in der Größenordnung wie vor knapp einem Jahr wächst.

Auch in Grigny im Département Essonne südwestlich von Paris, wo am Sonntag ein Bus in Brand gesteckt worden war, registrierte die Polizei Zwischenfälle. Etwa 50 Personen haben vorbeifahrende Autos mit Steinen beworfen. Mehrere Jugendliche haben versucht, einen Autobus zu attackieren, der aber von Sicherheitskräften geschützt werden konnte.

Im Département Essonne werden nach Angaben der Verkehrsgesellschaft aus Sicherheitsgründen gefährdete Gebiet nach Einbruch der Dunkelheit vorerst nicht mehr von Linienbussen angefahren.

Am Freitag jährt sich zum ersten Mal der Beginn der dreiwöchigen Vorstadtunruhen in Frankreich. Ende Oktober vergangenen Jahres hatten wochenlange Krawalle begonnen, bei denen in 300 Städten 10.300 Fahrzeuge sowie 300 Schulen, Bibliotheken und andere Öffentliche Gebäude in Flammen aufgegangen waren. Auslöser war am 27. Oktober 2005 in Clichy-sous-Bois der Tod von zwei Jugendlichen auf der Flucht vor der Polizei.

Die Spannungen haben in den vergangenen Wochen erneut zugenommen, so dass eine Wiederholung der gewaltsamen Proteste gegen die staatliche Ordnung für möglich gehalten wird. In „sensiblen Bereichen“ der Vorstädte Essonne, Grigny, Evry und Corbeil-Essonnes wurden am Mittwochabend Bereitschaftspolizisten stationiert.

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