Suchtgiftmilieu

Mutter der toten Alessia ist amtsbekannt

Oberösterreich
22.02.2017 20:48

Wer oder was trägt Schuld an den tödlichen Hirnschäden von Baby Alessia, das - wie berichtet - mit nur drei Monaten in der Uniklinik Linz gestorben ist? Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen sind noch im Gang. Die Eltern können nicht befragt werden: Der Vater sitzt in Ungarn in Asylhaft, die Mutter tauchte unter.

"Krone"-Leser kennen den Fall: Krankenschwestern hatten gehört, wie sich die Rumänin (32) und der Asylwerber (33) aus Pakistan gegenseitig beschuldigten, Tochter Alessia misshandelt zu haben. Die Justiz ermittelt gegen die Beiden wegen des Verdachts des Quälens einer wehrlosen Person mit Todesfolge. "Das Kind hatte schwere Schäden im Gehirn - unter anderem Hämatome im Bereich der hinteren Hirnrinde", sagt Philip Christl, Sprecher der Anklagebehörde. Diese Verletzungen dürften tödlich gewesen sein.
Ob Misshandlungen dafür verantwortlich waren, ist unklar. Ein erstes hirnpathologisches Gutachten brachte kein eindeutiges Ergebnis, die gerichtsmedizinischen Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Gegen die Eltern wurde vorerst kein Festnahmeantrag erlassen. Christl: "Es gibt nur den Auftrag zur Aufenthaltsermittlung, damit wir sie befragen können."

Fünf Monate bedingt
Die 32-jährige Mutter soll sich im Suchtgiftmilieu bewegen. Am 22. Dezember 2016 wurde sie deswegen und wegen Einbruchsdelikten im Landesgericht Linz zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Bereits am 7. Dezember war sie aus ihrer Wohnung im Linzer Süden delogiert worden. Am 13. Jänner soll sie dort zweimal eingebrochen sein. Ihr Vermieter Christian A.  erstattete deshalb auch Anzeige - siehe Interview. Beim zweiten Versuch wurde die Frau zwar erwischt, aber nicht festgenommen. Im Anschluss tauchte sie unter.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

"Sie hat die Wohnung verwüstet"

Unternehmer Christian A. hat an Alessias Mutter im Vorjahr eine Wohnung vermietet. Er schildert, welche Probleme er mit der Frau hatte.

Krone: Sie haben  Alessias Mutter im Sommer eine frisch sanierte 40 Quadratmeter große Wohnung vermietet.
Christian A.: Die Frau ist Ende Juli eingezogen, sie war hochschwanger. Kurz darauf hat sie ihr Baby bekommen.

Welchen Eindruck gewannen Sie damals von ihr?
Die Übergabe hat meine Ehefrau gemacht, sie hatte zunächst keinen schlechten Eindruck von ihr. Die Mieterin war quirlig und hat gesagt, dass sie sich auf ihr Kind freut.

Doch nach der Geburt begannen die Probleme.
Sie hat die erste Miete nicht zur Gänze bezahlt und danach gar nichts mehr. Es gab auch immer wieder Beschwerden durch andere Bewohner, dass sie lärmt und Sachen beschädigt. Die Anderen im Haus haben sie und ihre Gefährten gefürchtet.

Die Frau wurde schließlich delogiert.
Die Wohnung war völlig verwüstet. Es gab Brandflecken am Boden, eingetretene Türen, zerschlagene Armaturen und Löcher in der Badewanne.

Haben Sie vom Tod der kleinen Alessia erfahren?
Das haben wir gehört, wussten aber nicht, dass die Eltern verdächtigt werden.

Nach der Delogierung soll die Verdächtige zweimal in die alte Wohnung eingebrochen sein.
Das war am 13. Jänner. Ich hab’ die Polizei gerufen, beim zweiten Mal wurden die Ex-Mieterin  und ihr Gefährte, ein junger Asylwerber, ertappt. Die Polizei hat die Daten aufgenommen, sie aber auf freiem Fuß gelassen. Das ärgert mich sehr.

Interview: Jürgen Pachner

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